Full text: Niederschrift über die 16. bis 35. Sitzung des Kreisrates vom 21. Januar 1956 bis 18. August 1957

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auch den örtlichen Verhältnissen' Rechnung tragen und ins 
besondere das Interesse*der Bevölkerung" berücksichtigen 0 
"Kreisrat Hagel führt aus, daß die Anregung:des Kreisrats 
Dobler sehr"eingehend besprochen werden .müsste. Ar könne 
zwar die Entscheidung des Regierüngspräsidiums nicht ver 
stehen und. man müsse ihm erst noch beweisen., daß grössere 
Krankenhäuser billiger seien wie kleinere. Seinen Informa 
tionen nach decke sich diese: Auf fas sung.. auch nicht mit der 
ärztlichen Auffassung. Er glaube durchaus, d^ß'man im 
Jahre 1957 in Ochsenhausen kein neues Kreiskrankenhaus 
mehr erstellen würde.. Seit Jahrzehnten fühle sich jedoch 
die Bevölkerung mit dieser Einrichtung so verbunden, daß 
psi einer Schliessung dieses Hauses der Frieden in der Be 
völkerung des Kreises ; sicherlich nicht nur gefährdet, son 
dern sogar zerstört sei und gegen einen solchen Aufhebungs 
beschluss aus.der Bevölkerung, eine erhebliche Opposition 
-erwartet werden müsse. Kreisamtsrat Rack erläutert die Auf 
fassung des Regierungspräsidiums in Tübingen und stellt 
insoweit die Ausführungen des Kreisrats Hagel richtig. 
Auch die Chefärzte.Dr.Gauckler, Ochsenhausen und Dr.Schnei 
derhan, Biberach bekennen sich zur Überraschung der Ver 
waltung im Grundsatz zu den Ausführungen des Regierungs 
präsidiums, weil sie den neuesten Erkenntnissen entsprächen. 
Von besonderer Wichtigkeit sei aber, ob die grundsätzlich 
richtige Auffassung des Regierüngspräsidiums auch den 
speziellen lokalen Verhältnisse^, im .Landkreis Biberach Rech 
nung trage. Es könne durchaus denkbar sein, daß ein allge 
mein anerkannter Grundsatz im. konkreten.Einzelfall unzweck 
mässig erscheine. Sicher sei auch, daß das jetzige Haus in 
seinem derzeitigen Zustand weder als Krankenhaus noch als 
Pflegeheim belassen'werden könne. Kreisrat Dobler stellt 
wegen der gegen ihn von Kreisrat Habrik gerichteten An 
griffe fest, daß er nichts gegen Ochsenhausen habe, er 
müsse aber verlangen können, daß die Angelegenheit offen 
und in aller Deutlichkeit und mit allen Konsequenzen be 
sprochen werde. Die Angelegenheit sei von so entscheiden 
der Bedeutung, daß man den Kern der Sache gründlich prüfen 
müsse. Kreisrat leger nimmt ebenfalls zu der Angelegenheit 
Stellung und spricht sich für eine Modernisierung, und Er 
weiterung des Kreiskrankenhauses Ochsenhausen aus. Man 
könne es sich kreispolitisch nicht mehr leisten, das Kreis 
krankenhaus in Ochsenhausen zu schliessen, weil dieses 
Haus für den östlichen Bezirk des Kreises nicht mehr, wegzu 
denken sei. Bei der weiteren eingehenden Auseinander 
setzung kristallisiert sich schliesslich heraus, . daß die 
. Darlegungen des Regierungspräsidiums zwar grundsätzlich 
anerkennenswert sind, sie jedoch auf die hiesigen Verhält 
nisse wegen der Weiträumigkeit des Kreises und den in Jahr 
zehnten gewachsenen Gegebenheiten nicht anwendbar sind. 
Jenn sich der Kreisrat und der Kreistag zur Aufrechter 
haltung. des Kreiskrankenhauses in Ochsenhausen entschlies 
se, liege der Brennpunkt der Entscheidung nach den Aus 
führungen des Vorsitzenden darin, was nun in baulicher Hin 
sicht getan werden soll. Es sei wohl absurd, etwa ein 
Konkurrenzkrankenhaus für Biberach oder auch für Memmingen
	        
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