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II. Teil: Nicht öffentliche Sitzung!
§ 36
Überprüfung der Organisation der Kreishaumeisterstellen
des Landkreises.
Einleitend wird auf die vorhergehende Beratung in der Kreis
ratssitzung vom 9. März 1957 verwiesen. Der Vorsitzende schil
dert sodann die Entwicklung und die Situation auf dem Gebiete
des Bauwesens und hebt hervor, daß sich nach den Berichten
der Kreisbaumeister große Rückstände in der Bearbeitung erge
ben haben. Es werden auch die Zahlenangaben der Baugesuche
nach Jahrgängen bekanntgegeben. In den letzten Monaten haben
weitere interne Besprechungen stattgefunden, um eine Lösung
über die Aufarbeitung der Rückstände und für einen künftigen
geordneten laufenden Betrieb zu finden, ohne daß jedoch die
bestehenden Meinungsverschiedenheiten völlig geklärt wurden.
Die 3 Kreisbaumeister wurden beauftragt, einen gemeinsamen
Vorschlag auszuarbeiten, durch den die Beseitigung der Rück
stände und ein geordneter laufender Betrieb ermöglicht werden
kann. Dieser Vorschlag vom Mai 1957 wird im Wortlaut bekannt
gegeben und vom Vorsitzenden erläutert. Den 3 in der Kreis
ratssitzung anwesenden Kreisbaumeistern Maier, Ceppa und
Spiels wird Gelegenheit zur Stellungnahme und Begründung ge
geben. Kreisbaumeister Maier weist darauf hin, daß er noch
rund 700 nicht abgeschlossene Baugesuche habe, die er nicht
mehr in Bearbeitung nehmen könne und aus seiner laufenden Tä
tigkeit herausgenommen habe. Bei diesen Rückständen seien
größtenteils die abschliessenden Baukontrollen nicht durch
geführt worden. Er müsse seinem Dienstherrn von dieser An
gelegenheit aus Verantwortungs- und Haftungsgründen unter
richten, weil er allein eine Verantwortung nicht mehr tragen
könne und ablehnen müsse, Er sehe eine brauchbare Zukunfts—
lösung nur dann, wenn dem Antrag der Kreisbaumeisterstellen
stattgegeben werde. In ähnlicher Weise schildert in längeren
Ausführungen auch Kreisbaumeister Ceppa seine Sorgen und Nöte
im Bereich der Kreisbaumeisterstelle Ochsenhausen. Er be
ziffert seine Rückstände auf 600 - 700 Fälle. In seinen Aus
führungen geht er insbesondere auch näher auf die Schwierig
keiten und auf die größere Verantwortung der Kreisbaumeister
bei der heutigen modernen Bauweise ein, wo man auf die ge
setzlich angeordneten Baukontrollen und auf die Beseitigung
von Anständen keinesfalls mehr verzichten könne. Auch er sieht
eine Lösung nur darin, daß der Antrag der Kreisbaumeisterstel
len vom Kreisrat angenommen wird. Kreisrat Handgretinger er
öffnet die allgemeine Debatte. Er sieht in den Ausführungen
der Kreisbaumeister und der Verwaltung verschiedene Wider
sprüche. Die Verwaltung neige wohl zur Errichtung,eines
4. Kreisbaumeisterbezirks. Gegen eine solche Erweiterung wolle