Full text: Niederschrift über die 1. bis 15. Sitzung des Kreisrates vom 27. Juli 1954 bis 17. Dezember 1955

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§ 19 
Verwendung der Teilassistentin Dr. Fricke als Vollassistent 
im, Kreiskrankenhaus Biberach. 
Durch Beschluss des Kreisrats ist bei der Inneren Abteilung des 
Kreiskrankenhauses Biberach eine zweite Vollassistentenstelle plan 
mässig geschaffen worden. Die zuständigen Chefärzte des Kreiskranken- 
haus.es Biberach haben beantragt, diese Stelle der seitherigen Teil 
assistentin Dr. Fricke zu übertragen, da sich diese bei ihrer seit 
herigen Tätigkeit gut bewährt habe. Nach kurzer Beratung wird 
beschlossen, 
die freie Assistentenstelle bei der Inneren Abteilung des Kreis 
krankenhauses Biberach der Dr. Fricke mit Wirkung ab 1.11.1955 zu 
übertragen. 
§ 20 
Vergütung des Hauspersonals in den Kreiskrankenhäusern. 
Dem Kreisrat wird bekanntgegeben, daß die Löhne an das Haus 
und Küchenpersonal unserer Kreiskrankenhäuser nach Tarifen berech 
net werden, die zwischen Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften 
ausgehandelt werden. Der Kreisverband selbst ist tarifgebunden, da 
er der kommunalen arbeitsrechtlichen Vereinigung angehört. Er kann 
deshalb von sich aus nicht ohne nachteilige Folgen von den verein 
barten und rechtsgültigen Tarifen abweichen. 
Es zeigt sich nun mehr und mehr, "daß in allen unseren Kreis 
krankenhäusern das notwendige Haus— und Küchenpersonal nicht mehr zu 
bekommen ist. Das mag einesteils auf eine Abwanderung in Industrie 
betriebe zurückzuführen sein, liegt aber andererseits auch daran, 
daß die Hausgehilfinnen in Privathaushalten bessere Löhne als in 
unseren Kreiskrankenhäusern erhalten. Die Krankenhausverwaltung war 
deshalb gezwungen, in den vergangenen Monaten mehr und mehrdazu 
überzugehen, interimsweise Tagesfrauen gegen Stundenentschädigung zu 
beschäftigen. Eine solche provisorische Regelung,ist an sich,recht 
unerfreulich, da Tagesfrauen mit Stundenentschädigung erheblich 
höhere Verdienste erzielen wie die Hausgehilfinnen und damit der 
vorhandene Hauspersonalstamm naturgemäß mit der Zeit unzufrieden 
werden muß. 
Die Krankenhausverwaltung hat schon mehrmals Stellen für Haus 
und Küchenpersonal in unseren Kreiskrankenhäusern ausgeschrieben, 
ohne jedoch zum Erfolg zu kommen. Soweit überhaupt Bewerbungen ein 
gingen, waren die Lohnforderungen in allen Fällen höher als die seit 
her "nach dem Tarif bewilligten Löhne. Dabei haben die Bewerberinnen 
oftmals darauf hingewiesen, daß sie an ihren früheren Beschäftigungs 
stellen, sei es in privatem Haushalt oder in Krankenanstalten, höhere 
Barlöhne erhalten hätten, als sie an unseren Kreiskrankenhäusern 
üblich sind..
	        
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