Full text: Niederschrift über die 1. bis 15. Sitzung des Kreisrates vom 27. Juli 1954 bis 17. Dezember 1955

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für, daß diese Firma eben noch keine besonderen Erfahrungen auf diesem 
Gebiet habe. Mitglied Dobler ist der Meinung, daß man die seitherigen 
Gründe,, die den Kreisrat zu seiner letzten Entscheidung geführt haben, 
anerkennen müsse. Der Kreisrat habe bis jetzt die Absicht gehabt, 
möglichst billig zu vergeben und den Auftrag einer einheimischen Firma 
zu geben, zumal man damit rechnen könne, daß diese Firma trotz ge 
ringer Erfahrungen im Straßenbau sich die erdenklichste Mühe geben 
werde, vor den Toren Biberachs eine einwandfreie Arbeit zu liefern. 
Jm übrigen hält Mitglied Dobler eine nochmalige Erörterung und Prüfung 
der Angelegenheit für notwendig. 
Jn diesem Zusammenhang trägt der Vorsitzende nochmals die 
Gründe vor, die den Kreisrat zu seinem Beschluß vom 8. Oktober 1955 
veranlaßt haben und informiert dabei gleichzeitig die in der letzten 
Sitzung bei der Behandlung des Beratungsgegenstandes nicht anwesend 
gewesenen Mitglieder. 
Mitglied Handgretinger stellt fest, daß er an sich grund 
sätzlich gegen Abgebote sei, andererseits solle und müsse man dem 
Wunsche der Stadt Biberach entgegenkommen. Unter den jetzt gegebenen 
Umständen könne er nicht mehr für eine Auftragserteilung an die Firma 
Grüner zum Abgebotspreis, sondern nur noch zum früheren ^Angebotspreis 
stimmen, auch wenn dadurch eine Verteuerung von etwas mehr als 15 000 I 
entstünde. Er unterbreitet als Vorschlag, den Auftrag der Firma Grüner 
zum alten Angebotspreis zu übertragen und der Stadt Biberach bei der 
Kostenverteilung die Mehrkosten aufzurechnen. Für den Fall, daß das 
St-raßenbauamt die Bauleitung bei einer Vergabe an die Firma Grüner 
ablehne, schlage er vor, durch Krei.sratsbeschluß den Kreisverbandsange' 
stellten Dipl.Ingenieur Löffelhardt zu beauftragen. Gegen ein solches 
Verfahren wendet sich Kreisamtsrat Rack, da man Löffelhardt nicht zu- 
muten könne, gegen das Straßenbauamt zu handeln. Gleichzeitig geht er 
auf das Problem der Preisberichtigung bei Angeboten ein und führt aus, 
daß die Verdingungsordnung Preisabgebote bei Einzelpreisen nicht zu- 
lsv-e, falls es sich nicht um offensichtliche Rechnungsfehler oder um 
irrtümlich angegebene Massen handelt. 
Bei der weiteren Beratung kommt immer wieder zum Ausdruck, 
daß man an sich nur dem Wunsche der Stadt Biberach bei dieser Vergabe 
Rechnung tragen wolle. Demgegenüber führt Regierungsrat Gerber aus, 
daß er nicht glaube, daß dem Gemeinderat alle Einzelheiten in dieser 
Sache,bekannt gewesen seien, wie dies jetzt, im Kreisrat der Fall sei. 
Mitglied Harsch führt dazu aus, daß man den jetzt eingeschlagenen Weg 
nicht mehr folgen könne; man weiche vom zulässigen geraden Weg ab. 
Als Folge davon befürchte er, daß" leistungsfähige solide Firmen künftig 
von einer Angebotsabgabe überhaupt Abstand nehmen. Außerdem könne man 
den Dipl. -Ing. Löffelhardt von Seiten des Kreis verbände für diese Auf 
gabe allein nicht abordnen, da dadurch die übrigen Straßenbausteilen 
des Kreisverbands erheblich beeinträchtigt würden. Er schlägt daher 
vor, diesen Bauauftrag der Stadt Biberach zur Durchführung zu über 
lassen, wobei der Kreisverband sich mit dem kleineren Bauaufwand an 
den Kosten im Abrechnungsverfahren beteilige. 
Jm weiteren Verlauf der Sitzung werden die sonstigen in diesem 
Zusammenhang noch stehenden Probleme erörtert. Zur Frage der Auftrags 
erteilung durch die Stadt Biberach wäre an sich notwendig, die Auf 
fassung von Bürgermeister Leger zu kennen, der aber nicht erreichbar
	        
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