Full text: Niederschrift über die 7.-14. Sitzung des Kreistages vom 18. November 1985 bis 22. Oktober 1986

Blatt 5 
LANDKREIS BIBERACH 
NIEDERSCHRIFT 
über die öffentliche 
Sitzung des KREISTAGS am 9. Juli 1986 
Anwesend: Vorsitzender Landrat Dr. Steuer und 41 Mitglieder 
§ 3 
Landwirtschaftliche Hochwasserschäden 
an der Donau 
Der Vorsitzende führt aus, daß an der Donau durch 
die starken Regenfälle im Mai und Juni erhebliche Hochwasser 
schäden entstanden seien. Er habe deswegen in der Zwischenzeit 
einen Antrag im Landtag eingebracht, den er im einzelnen vorträgt 
und begründet. Das Bett der Donau sei so stark mit Sand und Kies 
angefüllt, daß der Fluß schon beim kleinsten Hochwasser über die 
Ufer trete. So seien die Wiesen in den Riedlinger Ortschaften 
Daugendorf, Hechingen, Zell und Zwiefaltendorf bis in den Juni 
hinein unter Hochwasser gestanden, so daß ein totaler Ertragsaus 
fall entstanden sei. Das Gras habe sich nicht mehr zum Füttern ge 
eignet, sondern habe verbrannt werden müssen. Er schlägt deshalb 
vor, vom Kreis aus unabhängig von der Hilfe des Landes die be 
troffenen Landwirte zu unterstützen. Insgesamt seien 48 Landwirte 
mit einer Fläche von 250 ha betroffen. Der voraussichtliche 
Schaden betrage 450.000,— DM. Es sei zu erwarten, daß das Land 
eine kleine Hilfe gebe, so daß noch ca. 350.000,— DM also rund 
1.400,— DM pro Hektar Schaden verbleibe. Er schlage nun vor, den 
Landwirten als einmalige Hilfe des Landkreises pro Hektar 200,— 
DM, insgesamt also rund 50.000,— DM zu gewähren. Damit soll den 
Landwirten rasch und unbürokratisch geholfen werden. 
Reg.-Landwirtschaftsdirektor W a r g e r vom Landwirtschafts 
amt Riedlingen erläutert die Hochwasserschäden näher und geht auf 
die Situation der Landwirte ein. Außerdem legt er die Richtlinien 
des Landes und vor allem dar, was die Landwirte vom Land erwarten 
können. Schließlich erläutert er die Pläne, wie künftig die be 
troffenen Gebiete in verschiedene Zonen eingeteilt und die Fläche 
bewirtschaftet werden kann. Er befürwortet für die betroffenen 
Landwirte den Vorschlag des Vorsitzenden wärmstens. 
Die Kreisräte Wetzel und Petermann begrüßen 
den Vorschlag, nehmen zur Situation Stellung und bitten, dem vor 
geschlagenen Zuschuß des Landkreises zuzustimmen. Dabei zeigt 
Kreisrat Petermann als betroffener Grundstückseigentümer Möglich 
keiten und Wege auf, wie langfristig eine Verbesserung erzielt 
werden kann.
	        
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