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LANDKREIS BIBERACH
NIEDERSCHRIFT
über die öffentliche
Sitzung des KREISTAGS am 9. Juli 1986
Anwesend: Vorsitzender Landrat Dr. Steuer und 41 Mitglieder
§ 3
Landwirtschaftliche Hochwasserschäden
an der Donau
Der Vorsitzende führt aus, daß an der Donau durch
die starken Regenfälle im Mai und Juni erhebliche Hochwasser
schäden entstanden seien. Er habe deswegen in der Zwischenzeit
einen Antrag im Landtag eingebracht, den er im einzelnen vorträgt
und begründet. Das Bett der Donau sei so stark mit Sand und Kies
angefüllt, daß der Fluß schon beim kleinsten Hochwasser über die
Ufer trete. So seien die Wiesen in den Riedlinger Ortschaften
Daugendorf, Hechingen, Zell und Zwiefaltendorf bis in den Juni
hinein unter Hochwasser gestanden, so daß ein totaler Ertragsaus
fall entstanden sei. Das Gras habe sich nicht mehr zum Füttern ge
eignet, sondern habe verbrannt werden müssen. Er schlägt deshalb
vor, vom Kreis aus unabhängig von der Hilfe des Landes die be
troffenen Landwirte zu unterstützen. Insgesamt seien 48 Landwirte
mit einer Fläche von 250 ha betroffen. Der voraussichtliche
Schaden betrage 450.000,— DM. Es sei zu erwarten, daß das Land
eine kleine Hilfe gebe, so daß noch ca. 350.000,— DM also rund
1.400,— DM pro Hektar Schaden verbleibe. Er schlage nun vor, den
Landwirten als einmalige Hilfe des Landkreises pro Hektar 200,—
DM, insgesamt also rund 50.000,— DM zu gewähren. Damit soll den
Landwirten rasch und unbürokratisch geholfen werden.
Reg.-Landwirtschaftsdirektor W a r g e r vom Landwirtschafts
amt Riedlingen erläutert die Hochwasserschäden näher und geht auf
die Situation der Landwirte ein. Außerdem legt er die Richtlinien
des Landes und vor allem dar, was die Landwirte vom Land erwarten
können. Schließlich erläutert er die Pläne, wie künftig die be
troffenen Gebiete in verschiedene Zonen eingeteilt und die Fläche
bewirtschaftet werden kann. Er befürwortet für die betroffenen
Landwirte den Vorschlag des Vorsitzenden wärmstens.
Die Kreisräte Wetzel und Petermann begrüßen
den Vorschlag, nehmen zur Situation Stellung und bitten, dem vor
geschlagenen Zuschuß des Landkreises zuzustimmen. Dabei zeigt
Kreisrat Petermann als betroffener Grundstückseigentümer Möglich
keiten und Wege auf, wie langfristig eine Verbesserung erzielt
werden kann.