Full text: Niederschrift über die 7.-14. Sitzung des Kreistages vom 18. November 1985 bis 22. Oktober 1986

Blatt 6 
Fortsetzung § 3 
Kreisrat Kübler beanstandet, daß nach der Tagesordnung 
ein Bericht über die landwirtschaftlichen Hochwasserschäden ge 
geben werden sollte, während es jetzt um den Beschluß über einen 
Zuschuß des Landkreises geht. Seine Fraktion hätte erwartet, daß 
eine entsprechende Vorlage mit einer Aufstellung über die Schäden 
gemacht worden wäre, so daß sich die Kreisräte hätten entsprechend 
vorbereiten können. 
In gleicher Weise äußert sich Kreisrat Späh und sieht in 
dem Vorgehen einen formalen Mangel, den seine Fraktion künftig 
nicht mehr hinnehmen werde. Im Grundsatz sei es jedoch richtig, 
den Bauern zu helfen. Er sei jedoch nicht so optimistisch, daß 
künftig kein Hochwasser mehr austritt. Das hänge auch mit dem 
Ausbau der Donau und der kleinen Zuflüsse und sonstigen wasser 
wirtschaftlichen Maßnahmen zusammen. Er leitet daraus folgenden 
Antrag ab: Der Kreistag fordert die KreisVerwaltung auf, auf 
das Wasserwirtschaftsamt einzuwirken, bestehende Begradigungen 
von Flüssen und Bächen möglichst zurückzubauen und keine weiteren 
vorzunehmen. Der Antrag wird bei 5 Ja-Stimmen und mehreren Ent 
haltungen mit großer Mehrheit abgelehnt. 
Kreisrat Dobler beleuchtet sehr ausführlich die Situation 
der betroffenen Landwirte und legt die Auffassung des Kreisbauern 
verbands dar, der die Hochwassergebiete besichtigt habe. Die 
Situation der Landwirte sei tatsächlich im Augenblick trostlos, 
weshalb ihnen rasch geholfen werden sollte. 
Kreisrat Vogel bittet den Vorsitzenden als Landtagsabge 
ordneten, sich dafür einzusetzen, daß die betroffenen Gebiete 
als benachteiligte Agrarzone anerkannt werden, so daß künftig 
eine weitere Hilfe nicht mehr notwendig wird. In diesem Jahr 
sollte man jedoch entsprechend dem Vorschlag schnell helfen. 
Kreisrat Matheis ist zwar grundsätzlich mit dem Vor 
schlag einverstanden, weist jedoch auf das Rottal hin, wo die 
Gemeinden erhebliche Aufwendungen zur Verhinderung von Hoch 
wasser hätten. Bei dieser Gelegenheit stellt er fest, daß die 
Unterhaltung der Rot durch das Wasserwirtschaftsamt sehr zu 
wünschen übrig lasse, weil es zu wenig Personal habe. 
Kreisrat von Stauffenberg spricht sich dafür aus, 
Überlegungen anzustellen, künftig nicht überall das Wasser zu 
fassen und abzuleiten, sondern es auch einmal auf natürlicher 
Weise versickern zu lassen. 
Kreisrat Emmer ich teilt mit, daß die SPD-Fraktion an 
gesichts der Notlage der Landwirte dem Vorschlag zustimmen werde, 
künftig aber nicht mehr bereit sei, einer Sache zuzustimmen, die 
auf der Tagesordnung als Bericht angekündigt ist. 
Vor der Abstimmung tritt Kreisrat Petermann wegen Be 
fangenheit ab.
	        
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