Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

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mit diesen öffentlichen Mitteln und unter stärkster Heranziehung 
des verfügbaren Eigenkapitals und der Eigenleistungen der Bauenden 
im sozialen Wohnungsbau insgesamt $86 Wohnungen für den Kreis 
Biberach zu schaffen. Davon entfiel auf Heimatvertriebene, Schwer 
kriegsversehrte und Kriegssachgeschädigte der weitaus größte Teil. 
Die stattliche Zahl zeugt von dem Willen, die Wohnungsnot zu über 
winden. 
Neue Wohnungen müssen schon deshalb geschaffen werden, weil 
sich die BevöIkerungszahl im Kreise Biberach beachtlich erhöht hat 
und weiter erhöhen wird. Die letzte Volkszählung im September die 
ses Jahres hat ergeben, dass der Kreis Biberach nunmehr 89 238 
Einwohner zählt. Das sind 7547 Einwohner mehr als bei der Volks 
zählung im Jahre 1946 und bedeutet eine Steigerung^,um 19,7 %. 
Ein vordringliches Problem erwächst uns aus den Verkehrsver 
hältnissen unseres Kreises. Mit seinen 1024 <ikm ist der Kreis 
Biberach weitaus der grösste Kreis des Landes. Grob ausgedrückt: 
41/2 mal so groß wie Tettnang, 2 mal so groß wie Ehingen und mehr 
als 1 1/2 mal so groß wie die übrigen oberschwäbischen Kreise zu 
sammen. Daraus erklären sich auch die riesigen Ausmasse des Stras 
sennetzes, das die 87 Gemeinden miteinander verbinden muß. Wenn 
auch der Anteil der Strassenkilometer überwiegend auf Bundesstras 
sen und Landstrassen I.Ordnung entfällt, die Unterhaltung also zu 
Lasten des Bundes und des Landes geht, so verbleibt doch für den 
Kreisverband Biberach die volle Unterhaltspflicht für 300 km Land 
strasse II.Ordnung. Mit dieser für einen einzigen Kreis ausseror 
dentlichen Länge unserer Kreisverbandsstrassen stehen wir im ganze, 
westdeutschen Bundesgebiet an 5.Stelle. Die Folge ist, daß durch 
diese Tatsache, in unserem Haushalt die Ausgaben für Straßenbau- und 
Unterhaltung einen sehr hohen Betrag erfordern. Da die Unterhaltung 
dieser Strassen in den letzten 10 Jahren aus altbekannten Gründen 
stark gelitten hat, ist ihr heutiger Zustand auf weiten Strecken 
untragbar geworden. £.s ist daher heute eine der wichtigsten Auf 
gaben des Kreistags, über den Plan, den der Leiter des^Strassen- ui 
/»'asserbauamts uns zur Behebung dieses Notstandes unterbreiten wird, 
zu oeraten und zu beschliessen. Da der motorisierte Straßenverkehr 
im Laufe dieses Jahres eine ungeheure Erweiterung erfahren hat, 
muss jetzt auch eine wirksame Strassenbetreuung einsetzen, da sonst 
unser Straßensystem dem Verfall ausgesetzt -würde. 
Auch mit der Zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge steht der 
Kreis Biberach mit an der Spitze des Landes. Am 1.12.1950 waren 
insgesamt 5821 Kraftfahrzeuge beim Landratsamt Biberach zugelasssv, 
und zwar im einzelnen 
1133 PKW. 
485 LKW. . 
3301 Kräder 
848 Zugmaschinen 
27 Omnibusse 
27 Sonderkraftfahrzeuge, 
sodass auf,je 11 Einwohner im Kreis 1 Kraftfahrzeug entfällt. 
Die gewaltige Entwicklung ergibt.sich aus der Gegenüberstellung: 
Am 1.1.1950 waren es 4232 Kraftfahrzeuge, wahrend der zurücklie 
genden 11 Monate dieses Jahres kamen neu hinzu: 
. 273 PKW. 
1001 Kräder 
227 Zugmaschinen und 
80 Lastkraftwagen. 
J. um fast 10 % und gegenüber dem Jahre 1939 eine Steigerung
	        
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