Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

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Am 1.1.1949 waren 2297 Fahrzeuge zugelassen. 
Seitdem kamen 
755 PKW. 
2120 Kräder 
487 Zugmaschinen 
174 LKW. 
in den Kreis. Diese Zahlen beweisen uns eindeutig das Tempo der 
Entwicklung der Motorisierung und der Wirkung auf unseren Strassen 
verhältnissen. 
Lassen Sie mich Ihnen noch einen kurzen Überblick über die 
kommunalen Aufgaben und Leistungen in den Gemeinden des Kreises 
während des laufenden Jahres geben. Der Schwerpunkt liegt hier in 
der Planung, Finanzierung und im Bau von Wasserleitungen, Schul 
haus-Neu- und Umbauten, Wohnungs-Ein-und Umbauten in gemeindeeige 
nen Gebäuden und sonstigen kommunalen Einrichtungen. Zur Ehre unse 
rer kommunalen Selbstverwaltung kann ich hier sagen, dass es uns 
tief beeindruckt, mit welch unverdrossenem und opferbereitem Aufbau 
willen in den Gemeinden des Kreises auf diesem Gebiet gearbeitet 
wird. Allein in eten 55 Gemeinden sind seit dem letzten Jahr, und 
ganz besonders in diesem Jahr, unter dem Druck der klimatischen 
Verhältnisse Wasserleitungen gebaut oder in Angriff genommen worden 
mit einem Gesamtkostenaufwand von etwa 5,5 Mill., wovon nur etwa 
1,8 Mill. Schulden aufgenommen werden mussten. 
Schulhausneubauten sind durchgeführt oder gegenwärtig im 
entstehen in 7 Gemeinden: Fischbach, Baustetten, Unterbalzheim, 
Schönebürg, Kirchberg, Dietmanns, Mietingen. Geplant werden für das 
kommende Jahr in den'Städten Biberach und Ochsenhausen Objekte 
größten Umfangs und in den Gemeinden Apfingen, Attenweiler, Tannheim, 
Warthausen und Spindelwag. Sie alle, meine Herren, die Sie in Ihren 
Privatberufen in der Wirtschaft drinstehen, werden ermessen können, 
welch ungeheure Arbeit geleistet werden muss, um in den Gemeinden 
draußen diese großen Aufgaben zu lösen. 
Wohnungsein- und Umbauten werden in 11 Gemeinden durchgeführt 
oder in Angriff genommen mit. einem Gesamtkosten-Aufwand von 1,9 Mill, 
wovon etwa 1,4 Mill, durch Schuldaufnahme gedeckt wird. Die komm. 
Einrichtungen, wie Gemeindewaschküche , Gemeindebackküche usw. wur 
den in 9 Gemeinden aufgegriffen mit einem verlorenen Zuschuss vom 
Land und vom Kreis. Darüberhinaus haben sich die Städte Biberach 
und Schussenrled, die Gemeinden Haslach, Erolzheim, Reute und win 
ters tettenstadt an teilweise sehr umfangreiche Arbeiten, wie Stras 
senbau, Bachkorrektion, Badeanstalt, Wiederaufforstung usw. heran 
gewagt mit einem Gesamtkostenaufwand von rund 950 000 DM. 
Dieses Bild des hoffnungsvollen kommunalen Aufbaus will ich 
abschliessen mit der Zusammenstellung all der Beträge, die sich aus 
Wasserleitungs-, Schulhaus-, Wohnungsbau- und sonstigen Einrichtungen 
ergeben. Es sind insgesamt Projekte im Gesamtbetrag von 6,5 Mill, 
bei einer Schuldaufnahme von 4,1 Millionen. 
Eine gewisse Unsicherheit in die Tätigkeit der Verwaltungs 
behörden bringt die immer noch ungelöste Frage der staatlichen Auf 
teilung des Südwestdeutschen Raumes. Bei der letzten Volksbefragung 
im September haben sich 94 der im Kreis Biberach abgegebenen 
Stimmen für den Südweststaat ausgesprochen. Der oberschwäbische 
Bürger hat sich wieder einmal unbeirrt von Sentimentalitäten und 
kleinlichen SonderInteressen mit der ihm eigenen nüchternen Über 
legung für die unter den gegenwärtigen Umständen einzig richtige 
und mögliche Lösung ausgesprochen. Er ist daher nicht schuldig, 
wenn wir nunmehr den Bund als Vormund einsetzen und die uns gegebene 
Chance zur selbständigen Lösung nicht mehr haben. Ich möchte den 
heutigen Anlass benützen, um all den Persönlichkeiten aus dem Kreis-
	        
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