Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

in Verhandlungen mit dem Kreisverband auf gütliche Lösung des 
Anstellungsverhältnisses eingetreten und hat sich bereit erklärt, 
gegen Zahlung einer angemessenen Abfindung auf 31.12.1950 aus 
seiner Anstellung auszuscheiden. 
Der Kreisrat stellt hiezu folgenden Antrag an den Kreistag: 
1) Das Angebot des Rechtsanwalts Dr. Oftermatt anzunehmen, dass 
Dr. Leuze freiwillig auf 31. Dezember 1950 ausscheidet und 
damit sein Anstellungsverhältnis zum Kreisverband beendet. 
Zur Abgeltung der Dr. Leuze für Zeiten nach dem 31.12.1950 
zustehenden Krankenbezüge, etwaiger Urlaubsansprüche oder 
sonstiger Ansprüche und Forderungen an den Kreisverband 
Biberach, sowie als freiwilliges Übergangsgeld zahlt der 
Kreisverband an Dr. Leuze einen einmaligen Geldbetrag, zu 
dessen Bemessung der Kreisrat ermächtigt ist. 
Hievon bleibt die Verpflichtung Dr. Lenzes unberührt, von 
seinen Honoraren und Gebühren, die er wahrend seiner Anstel 
lung beim Kreisverband Biberach für sich in Ansatz bringen 
durfte, 10 A an den Kreisverband abzuführen. 
2) Das Anstellungsverhältnis mit Dr. Leuze für den Fall, dass es 
nicht durch eine Vereinbarung nach Ziffer 1 gelöst werden 
sollte, auf 30.6.1951 zu kündigen, weil Dr. Leuze nicht mehr 
das Vertrauen des Kreistags besitzt. 
In der Aussprache werden zunächst ausdrücklich die Vertreter des 
Wahlbezirks Laupheim zur Stellungnahme aufgefordert. Bürgermeister 
Hasel führt aus, dass er bei seinem Amtsantritt als Bürgermeister 
in'Laupheim einen zweiseitigen Ruf Dr. Lenzes angetronen habe. 
Sein ärztliches Können sei im allgemeinen unbestritten, dagegen sei 
sein sonstiges Verhalten häufig kritisiert worden. Seit seiner Ver 
heiratung sei allerdings eine Besserung wahrzunehmen gewesen. Seme 
persönliche Meinung sei insbesondere durch die Begleitumstände der 
fahrlässigen Tötung bestimmt, da er es unverständlich finde, dass 
sich Dr. Leuze nicht von sich aus gemeldet und nachner noch die lat 
auf seine Frau abzuschieben versucht habe, Mitglied Dr. moni er,er- 
klärt, dass die Bevölkerung anfangs gegen Dr. Leuze gewesen sei, 
dies sei vermutlich auf konfessionelle Gründe zurückzufuhren, nr 
selbst sei im Jahre 1946 Assistent bei Dr. Leuze gewesen. Das Ver 
hältnis zu Dr. Leuze sei gut gewesen, doch habe dessen Tätigkeit, 
als Chefarzt zu wünschen übrig gelassen. Jede Woche war dieser min 
destens 1 bis 2 Tage abwesend und die Verantwortung sei m dieser 
Zeit den Assistenten überlassen geblieben. Fr, Dr. Kohler, habe 
diese Verantwortung auf die Dauer nicht tragen wollen, was ihn.dann 
veranlasst habe, seine Krankenhausausbildung abzubrechen und eine 
eigene Praxis aufzumachen. Dr. Leuze habe damals 3-4 nunae ge 
halten, die häufig unliebsam den Krankenhausbetrieb gestört hatten. 
Später habe sich Dr. Leuze offenbar geändert und auch m der Zwi 
schenzeit als Arzt das Vertrauen eines grossen Teils der Bevölkerung 
erworben. Er sei zweifellos ein guter Operateur mit guten ärztliche)
	        
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