Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

Eröffnungsansprache 
de s Vorsitzenden,'Landrat Heckmann 
her Vorsitzende begrüßt neben den Mitgliedern des Kreis 
tags den Kreisgouverneur Mr.Gensbürger, dem er für sein Erscheinen 
dankt, sowie Bürgermeister Hagel, der in seiner Eigenschaft als 
Stadtvorstand von,Laupheim als Gast an der heutigen und den künftigen 
Sitzungen des Kreistags teilnehmen werde. 
Der Kreisrat habe sich in der zurückliegenden Zeit in ein 
gehenden Beratungen mit einer Reihe von wichtigen Gegenständen zu 
befassen gehabt, eie nunmehr nach gründlicher Vorbereitung zur Ent— 
scheidungsreife gekommen seien und dem Kreistag heute zur endgülti 
gen Beschlußfassung unterbreitet würden. 
Gouverneur Gensburger dankt für die Einladung zur heutigen 
die verantwortlichen Vsr 
v cuibwui* g j_±ciien ver— 
zu haben und wünscht der Tagung ei- 
Sitzung, bringt seine Ereude zum Ausdruck 
treter des Kreises kennengelearnt i 
nen guten Verlauf. 
vor dem Eintritt in die Tagesordnung gibt Landrat Heckmann 
einen gedrängten überblick über die politische und wirtschaftliche 
.Entwicklung innerhalb des letzten Halbjahres. Am 24.Mai sei das 
Grundgesetz der deutschen Repuölik verkündet worden, das sich in 
vielem mit unserer südwürttembergischen Verfassung decke. Hervorzu 
heben,seien die Bestimmungen über die Abschaffung der Todesstrafe, 
die Wiederherstellung der vollen Freizügigkeit im ganzen Bundesge 
biet und der Wegfall des sog.Arbeitseinsatzes. Im Hinblick auf die 
bevorstehenden vvahlen sei zu wünschen, daß die neuen Abgeordneten 
sich, ohne Unterschied der Partei, ihrer geschichtlichen Verantwor- 
tung bewußt sein möchten. Aus den Bestrebungen um die Schaffung eines 
Suaweststaates erhoffen die Kreise eine größere kommunale Selbständig-^ 
feit*" -ßa gegenwärtig die Politik von der Wirtschaft her bestimmt we?- 
de, messe unser Volkmden wirtschaftlichen Fragen eine größere Bedeu- 
könne nicht geleugnet werden, daß die allgemeine Wirt- 
schaftslage im letzten Jahre einen unverkennbaren Aufschwung genom- 
fl^iaabe; doch sei nicht alles echt an diesem Aufschwung und es dürfe 
nicht, übersehen werden, daß z.B. die Hälfte unserer erhöhten Fett- 
ration eingeführt wurde. Als bedrohliches Symptom unserer wirtschaft 
lichen Lage sei das langsame, aber stetige Anwachsen der Arbeitslosig- 
keit zu betrachten. Im Bezirk des Arbeitsamts Biberach habe sich im 
letzten Monat die Zahl der Arbeitslosen auf 393 erhöht, darunter 
86 Frauen. Auch wenn es gelingen würde, die Arbeitslosen in unserem 
^bstlos unterzubringen, so werden doch schon in den nächsten 
v ochen einige Tausende Ausgewiesener Arbeit und Brot verlangen. Die 
räumliche Unterbringung und Betreuung dieser Ausgewiesenen werfen 
ooibme auf, mit„denen sich ein jeder zu befassen habe. Zur Steuerung 
der Wohnungsnot mußten Mittel und Wege gefunden werden, um neben der 
staatlichen Unterstützung andere finanzielle Quellen flüssig zu ma 
chen. Als Ergebnis der heurigen staatlichen Förderungsaktion dürfe 
erwartet werden, daß bis zum Eintritt des Winters noch 258 neue Woh 
nungen beziehbar werden. - Unser Kreis werde in seinem wirtschaft- 
iichen Gedeihen stets aufs engste mit dem Schicksal der Landwirt- 
scha±t verbunden sein. Industrie, Gewerbe und Handel unseres Kreises 
al^br,wirtschaitliehen Lage des Landes viel zu sehr verbunden, 
als daß von hier,,aus durch eigene Maßnahmen eine Erleichterung ihrer 
hp5rT ai>ulg ^drängten Lage, die sich besonders in der Absatzstockung 
bemerkoar mache, erreicht werden könnte. Das Wichtigste sei üaß ie 
der auf seinem Platz seine Pflicht erfülle. Ein nicht geringes Maß 
an verantwortungsvoller Arbeit sei auch dem Kreistag zuP-eteilt, dessen 
heutige Beratungen und Beschlüsse einen Beitrag zum weiteren Aufbau 
im Kreise Biberach leisten möchten. weiteren Aufbau
	        
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