Eröffnungsansprache
de s Vorsitzenden,'Landrat Heckmann
her Vorsitzende begrüßt neben den Mitgliedern des Kreis
tags den Kreisgouverneur Mr.Gensbürger, dem er für sein Erscheinen
dankt, sowie Bürgermeister Hagel, der in seiner Eigenschaft als
Stadtvorstand von,Laupheim als Gast an der heutigen und den künftigen
Sitzungen des Kreistags teilnehmen werde.
Der Kreisrat habe sich in der zurückliegenden Zeit in ein
gehenden Beratungen mit einer Reihe von wichtigen Gegenständen zu
befassen gehabt, eie nunmehr nach gründlicher Vorbereitung zur Ent—
scheidungsreife gekommen seien und dem Kreistag heute zur endgülti
gen Beschlußfassung unterbreitet würden.
Gouverneur Gensburger dankt für die Einladung zur heutigen
die verantwortlichen Vsr
v cuibwui* g j_±ciien ver—
zu haben und wünscht der Tagung ei-
Sitzung, bringt seine Ereude zum Ausdruck
treter des Kreises kennengelearnt i
nen guten Verlauf.
vor dem Eintritt in die Tagesordnung gibt Landrat Heckmann
einen gedrängten überblick über die politische und wirtschaftliche
.Entwicklung innerhalb des letzten Halbjahres. Am 24.Mai sei das
Grundgesetz der deutschen Repuölik verkündet worden, das sich in
vielem mit unserer südwürttembergischen Verfassung decke. Hervorzu
heben,seien die Bestimmungen über die Abschaffung der Todesstrafe,
die Wiederherstellung der vollen Freizügigkeit im ganzen Bundesge
biet und der Wegfall des sog.Arbeitseinsatzes. Im Hinblick auf die
bevorstehenden vvahlen sei zu wünschen, daß die neuen Abgeordneten
sich, ohne Unterschied der Partei, ihrer geschichtlichen Verantwor-
tung bewußt sein möchten. Aus den Bestrebungen um die Schaffung eines
Suaweststaates erhoffen die Kreise eine größere kommunale Selbständig-^
feit*" -ßa gegenwärtig die Politik von der Wirtschaft her bestimmt we?-
de, messe unser Volkmden wirtschaftlichen Fragen eine größere Bedeu-
könne nicht geleugnet werden, daß die allgemeine Wirt-
schaftslage im letzten Jahre einen unverkennbaren Aufschwung genom-
fl^iaabe; doch sei nicht alles echt an diesem Aufschwung und es dürfe
nicht, übersehen werden, daß z.B. die Hälfte unserer erhöhten Fett-
ration eingeführt wurde. Als bedrohliches Symptom unserer wirtschaft
lichen Lage sei das langsame, aber stetige Anwachsen der Arbeitslosig-
keit zu betrachten. Im Bezirk des Arbeitsamts Biberach habe sich im
letzten Monat die Zahl der Arbeitslosen auf 393 erhöht, darunter
86 Frauen. Auch wenn es gelingen würde, die Arbeitslosen in unserem
^bstlos unterzubringen, so werden doch schon in den nächsten
v ochen einige Tausende Ausgewiesener Arbeit und Brot verlangen. Die
räumliche Unterbringung und Betreuung dieser Ausgewiesenen werfen
ooibme auf, mit„denen sich ein jeder zu befassen habe. Zur Steuerung
der Wohnungsnot mußten Mittel und Wege gefunden werden, um neben der
staatlichen Unterstützung andere finanzielle Quellen flüssig zu ma
chen. Als Ergebnis der heurigen staatlichen Förderungsaktion dürfe
erwartet werden, daß bis zum Eintritt des Winters noch 258 neue Woh
nungen beziehbar werden. - Unser Kreis werde in seinem wirtschaft-
iichen Gedeihen stets aufs engste mit dem Schicksal der Landwirt-
scha±t verbunden sein. Industrie, Gewerbe und Handel unseres Kreises
al^br,wirtschaitliehen Lage des Landes viel zu sehr verbunden,
als daß von hier,,aus durch eigene Maßnahmen eine Erleichterung ihrer
hp5rT ai>ulg ^drängten Lage, die sich besonders in der Absatzstockung
bemerkoar mache, erreicht werden könnte. Das Wichtigste sei üaß ie
der auf seinem Platz seine Pflicht erfülle. Ein nicht geringes Maß
an verantwortungsvoller Arbeit sei auch dem Kreistag zuP-eteilt, dessen
heutige Beratungen und Beschlüsse einen Beitrag zum weiteren Aufbau
im Kreise Biberach leisten möchten. weiteren Aufbau