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mehrfache Erkundigungen am Wirkungsort der beiden Arzte emgezogen»
Bei der weiten Entfernung von Hamburg wurde davon abgesehen, auch an
der früheren Wirkungsstätte des Bewerbers Dr.Schneiderhan persönlich
Erkundigungen einzuziehen. An ihrer Stelle wurden von namhaften früh
ren Vorgesetzten von Dr.Schneiderhan in Hamburg schriftliche Beurtei
lungen erbeten. Aus dem Lebenslauf und den fersonalblättera der 4
Bewerber, die Ihnen vor 6 Tagen zugingen, konnten Sie sich hinolich
in die persönlichen Verhältnisse und den Werdegang der Herren ver-
schaffen. Um dem Kreistag eine weitere Gelegenheit zu geben, sich ei i
eigenes Urteil zu bilden, wurden die 4 Bewerber eingeladen, sieh neu
vorzustellen und in einem Kurzreferat von etwa 5 Minuten Dauer ime
Bewerbung durch Darlegung ihres Werdeganges zu begründen.
Ich darf Sie bitten, meine Herren, von dem Recht, Eragen an
die Bewerber zu stellen, regen Gebrauch zu machen. . ,
Die vorbereitende Arbeit, die der Kreisrat in dieser wichtigen
Drage geleistet hat, soll Ihnen die Entscheidung erleiohuern, Kann
Sie°jedoch nicht von der Verantwortung entbinden. Welchem der 4
Herren Sie Ihre Stimme geben, ist in Ihr pflichtmäßiges Ermessen,ge
stellt. Der Kreisrat seinerseits übernimmt Ihnen gegenüber für die
Auswahl der 4 Bewerber und für die Empfehlung der Person des Dr.
Schneiderhan die volle Verantwortung. — Ion schlage vor, nunmehr di
4 Bewerber in alphabetischer Reihenfolge sich vorstellen zu lassen
und daran anschließend dann in die Beratung einzutreten. Palls schoi.
vor der Vorstellung aus Ihrer Mitte Fragen gestellt werden wollen,
bitte ich um Wortmeldung."
Mitglied Zepf stellt die Frage, wie Dr.Schneiderhan, der seit
6 Monaten als stv.Chefarzt hier tätig sei, sich bis jetzt bewährt
habe. ' , . , ,
Verw.Dir.Brunner erklärt hiezu, daß Dr.Schneiderhan sich nach
seiner Wahrnehmung sehr güt bewährt habe und daß das Einvernehmen
mit der Ärzteschaft ebenfalls ein gutes sei. Dr.Schneiderhan habe
grundsätzlich,nur überwiesene Patienten angenommen und so den prakt.
Ärzten keine Konkurrenz gemacht. Dir.Brunner äußert sich weiter an
erkennend über die operative Tätigkeit, die Gewissenhaftigkeit und
r stete Dienstbereitschaft des Dr.Schneiderhan und hebt abschließend
das gute Verhältnis zu den Schwestern und dem übrigen Personal des
Krankenhauses hervor.
Mitglied Mühlschlegel : Wir stehen vor einer beachtlichen und
verantwortungsvollen Wahl und sollten nicht wieder dem gleichen Feh
ler verfallen wie bei der Bestellung von Dr.Dr.Maier. Wir benötigen
einen Arzt über dem Durchschnitt, denn ich glaube sagen zu dürfen,
daß sich die Bevölkerung noch nie für eine Frage so interessiert ha
wie für die Frage des neuen Chefarztes. Ich selbst bin nach Prüfung
der Unterlagen zu der Überzeugung gekommen, daß nach Fähigkeit und
Kenntnissen Herr Prof.Dr.Bromeis an erster Stelle steht. Wir haben
ganz besonders darauf zu achten, daß wir einen Arzt wählen, der all
Anforderungen entspricht und das Ansehen unseres 'Krankenhauses wied-
hebt. .
Der Vorsitzende verliest die Zeugnisse von Prof.Dr.Bromeis, d
sich anschließend vorstellt und seinen beruflichen Werdegang darleg'
Hach dieser und den folgenden Vorstellungen gibt der Vorsitze'
de den Mitgliedern des Kreistags durch ausdrücklichen Hinweis Geleg
ne it, Fragen an'die Bewerber zu richten.
Im Anschluß an die Vorstellung des Prof.Dr.Bromeis gibt der
Vorsitzende die Zeugnisse von Oberarzt Dr.Dentler bekannt, der sich
darauf ebenfalls vorstellt.
Gelegentlich dieser Vorstellung, bei welcher die Frage der
Spezialisierung an den Krankenhäusern kurz gestreift wird, bemerkt
Bürgermeister Sommer , daß die Spezialisierung nicht aufzuhalten sei
er halte es für notwendig, auch an einem mittleren Krankenhaus weni
stens die wichtigsten Spezialisten - Chirurg, Internist, Gynäkologe -
vertreten zu sehen. Es wäre ein Rückschritt, wenn ein Arzt alle Ge
biete behandeln müsste.