Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

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mehrfache Erkundigungen am Wirkungsort der beiden Arzte emgezogen» 
Bei der weiten Entfernung von Hamburg wurde davon abgesehen, auch an 
der früheren Wirkungsstätte des Bewerbers Dr.Schneiderhan persönlich 
Erkundigungen einzuziehen. An ihrer Stelle wurden von namhaften früh 
ren Vorgesetzten von Dr.Schneiderhan in Hamburg schriftliche Beurtei 
lungen erbeten. Aus dem Lebenslauf und den fersonalblättera der 4 
Bewerber, die Ihnen vor 6 Tagen zugingen, konnten Sie sich hinolich 
in die persönlichen Verhältnisse und den Werdegang der Herren ver- 
schaffen. Um dem Kreistag eine weitere Gelegenheit zu geben, sich ei i 
eigenes Urteil zu bilden, wurden die 4 Bewerber eingeladen, sieh neu 
vorzustellen und in einem Kurzreferat von etwa 5 Minuten Dauer ime 
Bewerbung durch Darlegung ihres Werdeganges zu begründen. 
Ich darf Sie bitten, meine Herren, von dem Recht, Eragen an 
die Bewerber zu stellen, regen Gebrauch zu machen. . , 
Die vorbereitende Arbeit, die der Kreisrat in dieser wichtigen 
Drage geleistet hat, soll Ihnen die Entscheidung erleiohuern, Kann 
Sie°jedoch nicht von der Verantwortung entbinden. Welchem der 4 
Herren Sie Ihre Stimme geben, ist in Ihr pflichtmäßiges Ermessen,ge 
stellt. Der Kreisrat seinerseits übernimmt Ihnen gegenüber für die 
Auswahl der 4 Bewerber und für die Empfehlung der Person des Dr. 
Schneiderhan die volle Verantwortung. — Ion schlage vor, nunmehr di 
4 Bewerber in alphabetischer Reihenfolge sich vorstellen zu lassen 
und daran anschließend dann in die Beratung einzutreten. Palls schoi. 
vor der Vorstellung aus Ihrer Mitte Fragen gestellt werden wollen, 
bitte ich um Wortmeldung." 
Mitglied Zepf stellt die Frage, wie Dr.Schneiderhan, der seit 
6 Monaten als stv.Chefarzt hier tätig sei, sich bis jetzt bewährt 
habe. ' , . , , 
Verw.Dir.Brunner erklärt hiezu, daß Dr.Schneiderhan sich nach 
seiner Wahrnehmung sehr güt bewährt habe und daß das Einvernehmen 
mit der Ärzteschaft ebenfalls ein gutes sei. Dr.Schneiderhan habe 
grundsätzlich,nur überwiesene Patienten angenommen und so den prakt. 
Ärzten keine Konkurrenz gemacht. Dir.Brunner äußert sich weiter an 
erkennend über die operative Tätigkeit, die Gewissenhaftigkeit und 
r stete Dienstbereitschaft des Dr.Schneiderhan und hebt abschließend 
das gute Verhältnis zu den Schwestern und dem übrigen Personal des 
Krankenhauses hervor. 
Mitglied Mühlschlegel : Wir stehen vor einer beachtlichen und 
verantwortungsvollen Wahl und sollten nicht wieder dem gleichen Feh 
ler verfallen wie bei der Bestellung von Dr.Dr.Maier. Wir benötigen 
einen Arzt über dem Durchschnitt, denn ich glaube sagen zu dürfen, 
daß sich die Bevölkerung noch nie für eine Frage so interessiert ha 
wie für die Frage des neuen Chefarztes. Ich selbst bin nach Prüfung 
der Unterlagen zu der Überzeugung gekommen, daß nach Fähigkeit und 
Kenntnissen Herr Prof.Dr.Bromeis an erster Stelle steht. Wir haben 
ganz besonders darauf zu achten, daß wir einen Arzt wählen, der all 
Anforderungen entspricht und das Ansehen unseres 'Krankenhauses wied- 
hebt. . 
Der Vorsitzende verliest die Zeugnisse von Prof.Dr.Bromeis, d 
sich anschließend vorstellt und seinen beruflichen Werdegang darleg' 
Hach dieser und den folgenden Vorstellungen gibt der Vorsitze' 
de den Mitgliedern des Kreistags durch ausdrücklichen Hinweis Geleg 
ne it, Fragen an'die Bewerber zu richten. 
Im Anschluß an die Vorstellung des Prof.Dr.Bromeis gibt der 
Vorsitzende die Zeugnisse von Oberarzt Dr.Dentler bekannt, der sich 
darauf ebenfalls vorstellt. 
Gelegentlich dieser Vorstellung, bei welcher die Frage der 
Spezialisierung an den Krankenhäusern kurz gestreift wird, bemerkt 
Bürgermeister Sommer , daß die Spezialisierung nicht aufzuhalten sei 
er halte es für notwendig, auch an einem mittleren Krankenhaus weni 
stens die wichtigsten Spezialisten - Chirurg, Internist, Gynäkologe - 
vertreten zu sehen. Es wäre ein Rückschritt, wenn ein Arzt alle Ge 
biete behandeln müsste.
	        
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