Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

Prof.Dr.Bromeis sei zv/eifellos ein Könner, aber er habe als Lehrer 
und Professor schon zuviel Distanz vom einzelnen praktischen Falle; 
dies sei ein Moment, das nicht unterschätzt werden dürfe. 
Mitglied Mühlschlegel verweist auf die Tragweite der bevor 
stehenden Abstimmung und auf die Verantwortung, die der Kreistag dabei 
zu tragen habe. Er empfiehlt nochmals eindringlich die Kandidatur des 
Prof.Dr.Bromeis. Wenn gesagt werde, daß Prof.Dr.Bromeis einseitiger 
Chsirutg sei, so wäre dem entgegenzuhalten, daß die meisten Ärzte 
sich spezialisieren. Es dürfte nur derjenige eine Kapazität sein, der 
sich spezialisiert habe und es könne für das Kreiskrankenhaus Biberach 
nur eine Kapazität in Frage kommen. Auch Prof.Dr.Bromeis wäre Rede 
und Antwort gestanden, wenn Fragen an ihn gerichtet worden wären. 
Mitglied Schöllho rn tritt unter Hinweis auf die guten Erfahrunger 
mit der früheren Tätigkeit des Prof.Dr.Bromeis in Ochsenhausen eben 
falls für dessen Kandidatur ein. 
. Mitglied Blank betont, daß er keinen där 4 Hauptbewerben zuvor 
kennengelernt haoe. Er möchte sich den Ausführungen des Herrn Franz 
Schilling anschließen. Was man am Kreiskrankenhaus Biberach brauche, 
sei nicht der Spitzenkönner auf einem bestimmten Gebiet, sei nicht der 
Spezialist, das sei vielmehr der praktische Arzt mit großer Erfahrung 
als Chirurg, aber auch mit großer Erfahrung in der Gynäkologie und 
auch mit einigem Wissen als Internist. Wenn die Eindrücke der persön 
lichen Vorstellung mit den bekanntgegebenen Zeugnissen vereinigt wür 
den, dann dürfte die Wahl nicht schwer fallen. Soweit ihm, Blank, 
die Stimmung der Bevölkerung bekannt sei, gehe diese dahin, daß ein 
Chefarzt gewünscht werde, der nachgewiesenermaßen große Erfahrungen 
im Krankenhauswesen besitze und dadurch die Befähigung zur Leitung ei 
nes Allgemeinkrankenhauses mit sich bringe. Hiefür kämen, nach dem per 
sönlichen, Eindruck zu schließen, nur Dr.Rieger und Dr.Schneiderhan in 
Frage. Beide Herren besässen nach seiner Überzeugung die in dem Gutach 
ten der Medizinalabteilung des Innenministeriums geforderte breite Er 
fahrung, und dieser erfahrene Krankenhausarzt werde in Biberach ge 
braucht. 
Hach 12 Minuten dauernder Unterbrechung zur Beratung innerhalb 
der verschiedenen Gruppen des Kreistags findet die geheime Wahl statt, 
bei welcher auf 
Prof.Dr.Bromeis 4 stimmen 
Oberarzt Dr.Dentler 0 Stimmen 
Oberarzt Dr.Rieger 10 Stimmen 
Stv.Chefarzt Dr.Schneiderhan 16 Stimmen 
entfallen. Damit gilt 
Dr.Wilhelm Schneiderhan, Facharzt für Chir urgiS 
und stv.Chefarzt am Kreiskrankenhaus Biberach 
als zum Chefarzt an diesem Krankenhaus gewählt. 
Der Vorsitzende teilt mit, daß der Anstellungsvertrag vom Kreis 
rat,.zur Beschlußfassung durch den Kreistag vorbereitet werde. Es komme 
zunächst ein Probejahr und anschließend wohl der Abschluß auf 5 Jahre 
in Frage. Dabei könne man sich noch darüber schlüssig werden, ob das 
bereits abgeleistete halbe Jahr als stv.Chefarzt auf das Probejahr 
angerechnet werde.
	        
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