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früher oder später hinfällig werde. - Die schlechte Belegung des Kreis
krankenhauses Ochsenhausen sei nach seiner Auffassung auf die überhöhten
Rechnungen der Krankenhausärzte zurückzuführen. Die Überweisung von Pa
tienten, die an sich in das Kreiskrankenhaus Ochsenhausen gehörten, nach
auswärts, sei vermutlich auf die unfreundliche Einstellung der praktische!
Ärzte gegenüber dem Kreistag zurückzuführen. Hieran werde sich nichts
ändern lassen. Ob nach der Bestellung eines neuen Chirurgen die wirtschafi
liehe Lage des Krankenhauses sich bessern werde, sei fraglich, es wäre
denn, daß der künftige Krankenhausarzt weniger hohe Gebühren berechne.
Der Vorsitzende : Balls die Einweisungen durch die praktischen
Ärzte und damit die Belegung des Krankenhauses auch nach Einsetzung des
neuen Chirurgen zu wünschen übrig lasse, könnte der Kreistag notfalls
die Abhaltung von Sprechstunden durch den Krankenhausarzt beschließen.
Mitglied Eh: Dr.Heber wäre bestrebt, mit den Ärzten ein gutes Ein
verne hmen~herzüsTe 11 en. Er würde die Behaltedauer der Patienten nur nach
den Operationserfordernissen, d.h. so kurz wie möglich bemessen und die
Kranken dann wieder den einweisenden Ärzten zur Versorgung übergeben.
In Kürze auf die Ausführungen von Bürgermeister Sommer eingehend, bemerkt
Verw.Amtmann Eh, daß nach seinen Erhebungen die Einweisungen aus dem Ille:
tal zahlenmäßig nicht die Bedeutung hätten, die Bürgermeister Sommer ih
nen beimesse. Die Vertreter von Ochsenhausen hätten nicht die Absicht,
dem Kreistag einen bestimmten Kandidaten aufzudrängen, sondern würden
nur ihre Wünsche vortragen. Soweit er von Tübingen aus orientiert sei,
verstehe es Dr.Heber,mit den Patienten in ein gutes Verhältnis zu kommen.'
Der Vorsitzende: Aus den Zeugnissen von Dr.Heber sei zu entnehmen,
daß er auch die Lungenchirurgie beherrsche. Die fachlichen Voraussetzun
gen für die Versorgung des Tb-Krankenhauses lägen sowohl bei Dr.Heber
als auch bei Dr.Ludolph vor.
Bürgermeister Miller : Balls der bisherige Chirurg Dr.Machold nicht
mehr angestellt werden sollte, käme nach seiner Auffassung nur Dr.Lu
dolph in Brage. Aus eigenem Wissen teilt Bürgermeister Miller noch mit,
Haß der Internist am Kreiskrankenhaus Ochsenhausen und der bisherige
Chirurg Dr.Machold gut zusammengearbeitet hätten.
Mitglied Branz Schilling; Die Lungenkranken im Tb-Krankenhaus
hätten Anspruch auf gute fachärztliehe Behandlung. Dies müsste bei der
Berufung des neuanzustellenden Chirurgen besonders beachtet werden.Mit
glied Schilling ist der Ansicht, daß Dr.Ludolph der geeignete Arzt sei.
Hach 7 Minuten dauernder Unterbrechung zur Beratung Innerhalb der
verschiedenen Gruppen des Kreistags findet die geheime Wahl statt, bei
welcher auf
Dr.Heber-Tübingen
Dr.Ludolph-Isny
Dr.Machold-Ochsenhausen
9 Stimmen
19 Stimmen
2 Stimmen
entfallen. Damit gilt
Dr.med. Ludolph, Bacharzt für Chirurgie und Oberarzt am
Städt ischen,Krankenhaus in Isny als zur ärztl.Versorgung der -chir.
Abt.desKreiskrankenhauses Öchsenhausen u.d.Tb-Krankenhauses
bestellt.
. , H 61 " Vorsitzende schlägt vor, die ärztliche Leitung des Kreiskran-
kenhauses Ochsenhausen demjenigen Arzt zu übertragen, der auch mit der
Versorgung und,Leitung des Tb-krankenhauses betraut sei.
Bürgermeister Sommer begründet seinen Gegenvorschlag, Dr.Omonsky
die ärztliche Leitung zu übertragen, damit, daß Dr.Omonsky bereits seit
längerer Zeit mit Erfolg im Kreiskrankenhaus Ochsenhausen tätig sei« fer
ner sei Dr.Ludolph 35 Jahre alt, während Dr.Omonsky bereits 5o Jahre alt
sei. Im ähnlichen Verhältnis werde sich die Dauer der Berufsausübung be-
Der Einwand, daß der Chirurg mehr Betten belege als der Internist,
zu. einem,gewissen Grade begründet, doch sei zu bedenken, daß der
ind Operation Palle ««eren Behandln