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ten. Mit der Versicherung, daß er seine ganze Arbeitskraft für
das Wohl des Kreises einsetzen und dessen Interessen bei der
Staats-und auch bei der Militärregierung nachdrücklichst vertreten
werde, schloß Landrat Heckmann seine Ausführungen.
Kreisamtsdirektor Leuerle erstattet einen umfassenden Be
richt über die Organisation und die Aufgaben des Kreisverbandes
und seiner verschiedenen Ämter, dem er eine gedrängte Darstellung
der gesetzlichen Regelung der Staatsverwaltung in der Kreisebene
und der Kreisselbstverwaltung vorausschickt. Im Rahmen eingehender
Ausführungen über das Bürsorgewesen gibt der Referent bekannt,daß
die Zahl der in offener Fürsorge stehenden Fälle im Januar ds.Js.
850 betrug und sich bis zum 11.2.1949 auf 870 erhöhte. In Anstalts
oder Heimfürsorge stehen z.Zt. 291 Personen. Die Zahl der F^rsorge-
falle nehme trotz der laufenden Abnahme der Unterstützungsfälle
für die Angehörigen der Kriegsgefangenen und Vermissten dauernd zu;
sie betrug in der offenen Fürsorge im April 1948: 649, Ende Dezem-
ker 1948; 817, und mde Januar 1949* 850. Eine Erhöhung der im
ninblick auf die Teuerung zu niederen und nicht länger zu verant
wortenden FürsorgeriöhtSätze stehe in Aussicht. Aus der Bekannt
gabe der personellen Besetzung der Kreisverbandsämter sei zu ent
nehmen, daß keinesfalls zuviel, sondern eher zu wenig Personal be
schäftigt werde, da hier schon längst, zum Teil sofort nach Kriegs
schluß, der Abbau durchgeführt wurde. Voraussetzung für einen wei
teren Personalabbau sei der Abbau oder die Verminderung der von den
Kreisverbandsämtern zu erfüllenden Aufgaben. Über ein Geldvermögen
verfüge,der Kreisverband nicht mehr, nachdem seine vorschriftsmäßig
mündelsicher angelegten Gelder durch die Währungsreform völlig ver
nichtet worden seien. Das Kreisverbandsvermögen bestehe daher nur
noch aus dem Grund-und Hausbesitz und dem Inventar. Anknüpfend an
den der KreisyerSammlung am 5.11.1948 erstatteten Bericht*über die
Finanzlage teilt Direktor Beuerle mit, daß der Kreisverband für das
Rechnungsjahr 1948 vom Staat die Hälfte der Schlüsselzuweisungen
1947, d.i. 212 718 DÄ bekommen soll» Wenn dazu noch der größere
Teil des in den Haushaltsplan 1948 eingestellten Staatszuschusses
zu den Kosten des Wirtschafts-und des Ernährungsamts (147 040 RJf)
in DJ,eingehe, könnten die gedrosselten Ausgaben mit den anfallen
den Einnahmen ohne eine Hachtragskreisverbandsumlage gedeckt werden,
Voraussetzung hiefür sei, daß die dem Kreisverband'anlässlich der
Währungsreform zugewiesene Dotation von 226 060 D# nicht zurückbe-
zahlt werden müsse, was nach neueren Informationen erhofft werden
dürfe.,Die Aufnahme eines Kassenkredits habe dank sparsamster Aus—
gabenwirtsohart bis jetzt vermieden werden können. Wie lange der
Kreisverband von der Notwendigkeit, einen Kassenkredit aufnehmen
zu müssen, verschont bleibe, hänge hauptsächlich vom rechtzeitigen
Eingang der zur Deckung unaufschiebbarer Ausgaben notwendigen Ein
nahmen ab.
Sparkassen-Oberinspektor Kniehl erstattet kurz Bericht über
die gegenwärtige Lage der Kreissparkässe. Er schickt eine Darlegung
u . "F- Organisation der Sparkasse voraus und erwähnt aus dem
R..i-AoSchluß per 20.6.1948 mit einer Gesamtbilanzsumme von 155 Mio.
u.a. die Spareinlagen von 118,2 Mio. auf 54 500 Sparkonten, und die
Giroeinlagen von 50,6 Mio. auf 6000 Girokonten. Nach der vor kurzem
6bschätzten Umstellungsrechnung ergeben sich aus der
RJZ-Scnlußoilanz etwa 7,4 Mio. Hä Einlagen. Die Einlagebestände per
51.12.1^48 mit 7,> Mio. IW enthalten etwa 5,5 Mio. Dßf neue Giroein
lagen und 0,5 Mio. neue Spareinlagen.