Full text: Niederschrift über die 1. bis 7. Sitzung vom 12. Februar 1949 bis 5. Dezember 1951

ohne zu wissen, wohin die heiss jehe, unsicher und unklar und es 
sei daher- los -'Tdlndot, "venu höjar tmsere oesten Bauern ,it schwerer 
: di ine. a" 
be-ruim-.t, dab Vvd.r immer darauf angewiesen sein würden, aus der 
einheimischen T.- ndv/ir t s c ha ft den größtmöglichen Brtraj sowohl für 
dis Brnährünj der Bevölkerung als auch wegen der H.ehtabilit<Lt des 
Betriebs herauszuholen, und. deshalb dürften wir unsere Landwirtschaft 
nicht schutzlos einer ungebundenen Weitmarktkonlcurrenz preisgeben, 
Han'spreche heute in den Städten viel von den Sündern in der Land 
wirtschaft, •lichte liege ferner, als die Beruf .ahnder unter den 
Bauern in Schutz zu nehmen, so wenig wie die auch nicht seltenen 
' xinder in anderen Wirtschaft '■.•zwei gen, die aus der 'Totlage der Be 
völkerung Vorteile für den eigenen leidbeut-1 gezogen h' -tton, ge- 
chont cerden sollen. Uir alle müßten heute volles Verständnis 
für die Sorgen, weiter Landwirtschaftskreise haben, die richt be 
stritten werden könnten, Am meisten drückten die steig:enden öffent 
lichen Abgaben, die durch Soforthilfe und. Iostenausgleich noch eine 
schmerzliche Zugabe erführen. Bin ganz bedenkliches Anzeichen sei 
darüber hinaus heute der Drang, von der Landwirtschaft abzuwandern, 
um bessere Vsrdienstmöglichkeiten in Industrie, Handel oder lewerbe 
zu ergreifen. Nach dem letzten honatsbericht des Arbeitsamts 
Biberach sei auch in unserem Kreise gerade bei den Jugendlichen 
die ablehnfing landwirtschaftlicher Arbeit so stark, daß sie teilweise 
lieber auf Unterstützung verzichteten, als eine solche Täti ;keit auf 
zunehmen. 
Aber auch die übrigen Berufe hätten unter den gegenwärtigen unsichere 
Verhältnissen zu leiden. Handwerk und Gewerbe hätten zwar ihre 
Gorgen un Beschaffung von Rohmaterial und Arbeitskräfte los, dafür 
aber seien andere aufgetaucht, wie die unsichere Auftragslage, 
Kapitalmangel# Konkurrenz durch ..chwarzarbeit, schlechter Eingang 
der Zahlungen und oft auch Hange?- an geeigneten Nachwuchs, In einer 
Zeit, wo die geistigen.Berufe so wenig Aussicht böten, könne man 
unserer Jugend eine tüchtige Berufsausbildung für das solide Hand-, 
werk ganz besonders empfahlen. Unsere besondere Hoffnung für die 
Belebung, der Wirtschaft setzten wir'auf den kommenden großzügigen 
Wohnungsbau. Die. Kreisverwaltung werde sich bemühen, von den 
Liillionenbeträgon, die f'.ir den Wohnungsbau vorgesehen seien, auch 
unserem Kreise einen gebührenden Anteil zu verschaffen. 
Die Arbeiter und Angestellten dächten mit Mißvergnügen an die Zeit 
zurück, da Löhne und Gehälter zur Kaufkraft des Geldes in einen 
besseren Verhältnis standen, sie beobachteten andererseits aber 
auch mit Erbitterung, wie einzelne Volkskreise ein luxuriöses Leben 
führen, während sie nur mit größter Anstrengung ihre Pamllien er 
nähren könnten. Noch schlimmer ergehe es den eigentlichen Stief 
kindern unserer Zeit, den Arbeitslosen, Kriegsopfern, ausgewiesenen 
und Kleinrentnern^ ihr Los zu lindern, sei unsere erste und vor 
nehmste Aufgabe. 
Der Zustrom von Ausgewiesenen habe in unserem indüstriearmen Kreise 
dazu geführt, das viele gewerblich ausgebildete Ausgewiesene keine 
Arbeit finden könnten. "Der Kreis Biberach stehe de .h 1b mit der Zahl 
der Arbeitslosen im Arbeitsamtsbezirk-iiiit 2 140 am 31. 1. 195c an 
dritter Stelle im Lande. Von diesen-2 140 Arbeitslosen seien 
gegenwärtig 40 ü Ha up tunt er s tüt zung s einp finger. Auf hundert be 
schäftigte Arbeiter kämen im Ar';mitsamtsbezirk Biberach 7,6 A Arbeite 
lose. Der Vorsitzende versichert, daß alle Anstrengungen gemacht
	        
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