4. Juni 1928.
c; Göt tis Theresia, Anton’Ehef rau,_
Laupheim, geb, am 7.11 . 1884.
Frau Göttle hat am 17.4.1928. um die
Gewährung einer laufenden Unterstützung
nachgesucht, da sowohl sie selbst als
auch ihr Ehemann krank und arbeitsun
fähig seien und sich in einer hilfsbe
dürftigen Lage befinden.
Der Ehemann Göttle, welcher seit
Jahren auf unsere Kosten in der Heilan=
stalt Schussenried untergebracht war,
ist seit 24.12.1927. als ungeheilt nach
Hause beurlaubt worden, wo er sich heu
te noch befindet.
Die Ehefrau Göttle ist seit Monaten
an Venenentzündung erkrankt und auch
heute noch arbeitsunfähig. Krankengeld
bezieht sie von der Allgemeinen Orts
krankenkasse Laupheim, wo sie freiwil
lig versichert ist, nicht.
An Vermögen ist ein Haus im Wert
von ca. -: 7000 HM. vorhanden, auf dem
2000 HM. Schulden ruhen und eine Siche=
rungshypothek von je 2000 HM. für die
2 Kinder Karl und Johann eingetragen
ist.
Das Einkommen besteht aus der Jnv.
Rente des Ehemanns einschl. Kinderzu
schlag für 3 Kinder mit z.Zt. monatlich
55 HM. und einer Mieteinnahme einer
Wohnpartie mit -: 20 HM., also: 75 HM.
Dazu Mietwert der eig. Wohnung: 25 HM.