Full text: Niederschrift über die 38. bis 44. Sitzung des Kreisrates vom 21. Juni 1968 bis 31. Januar 1969

LANDKREIS BIBERACH 
Blatt 
21 
Niederschrift 
über die Verhandlungen des 
Kreisrats 
Verhandelt am 
21. Juni 1968 
Fortsetzung § 1 
unglücklich gewesen, weil die Überzeugung bestand, daß es sich hier um 
einen selbständigen Raum handelt. Um diesen selbständigen Raum noch mehr 
zu stärken, sei nach langen Bemühungen die Planungsgemeinschaft Donau-Riß 
in loser Form zustandegekommen. Man sei aber auch zum Ergebnis gekommen, 
daß diese Planungsgemeinschaft doch nicht ganz homogen ist und daß doch 
gemeinsame Ansätze zur Planungsgemeinschaft Donau-Iller-Blau bestehen; des 
halb habe man beschlossen, daß der Landkreis Biberach als geschlossener 
Kreis der Planungsgemeinschaft Donau-Iller-Blau beitritt, damit er dort 
in allen Gremien vertreten ist und damit alles, was auf irgend einem Ge 
biet geschieht, an den Landkreis herangetragen werden muß. Er sei auch 
fest überzeugt, daß man die Dinge mit dem Gewicht eines ganzen Landkreises 
besser vertreten könne, als nur mit dem Gewicht einer einzelnen Stadt oder 
einer Gemeinde. Trotzdem könne er den Standtpunkt der Stadt Laupheim durch 
aus verstehen. Eine Zersplitterung befürchte er nicht so sehr. Dagegen sei 
abzuwägen, ob die Stimme des Vertreters einer einzelnen Gemeinde das gleiche 
Gewicht habe, wie wenn die Kraft eines ganzen Landkreises dahinterstehe. 
Die Position sei sicher schwächer, wenn eine Angelegenheit nur von einer 
einzelnen Gemeinde oder Stadt vertreten wird. Es sei deshalb seine persön 
liche Meinung, daß es kreispolitisch besser wäre, wenn man geschlossen bleibt. 
Man müsse aber ganz konkrete Vorstellungen entwickeln und initiativ sein. 
Ein Punkt hierfür könne beispielsweise die Mittelpunktfunktion der Stadt 
Laupheim sein. 
Hierauf entgegnet Bürgermeister Schick, daß die Stadt Laupheim ja 
gar nicht wisse, was vor sich geht. Der Stadt Laupheim gehe es darum, 
dabei zu sein. Das hindere den Landkreis nicht, geschlossen vorzugehen. 
Im übrigen könnten die Interessen der Stadt Laupheim auch einmal anders 
sein, als sie von Ulm aus oder von selten des Landkreises gesehen werden. 
Nach Auffassung von Oberregierungsrat Gerber ist der von Bürger 
meister Schick angestellte Vergleich zwischen den Städten Ehingen und 
Laupheim nicht richtig. Laupheim sei eine viel eigenständigere Stadt 
als Ehingen. Ehingen sei viel stärker von Ulm abhängig als Laupheim, denn 
Ehingen sei im wesentlichen nur Schlafstätte. Auf Grund dieser starken 
Verflechtung sei es weder Landrat Tauscher noch Bürgermeister Henger mög 
lich gewesen, sich dem Einfluß von Ulm zu entziehen. Stellvertretender 
Kreisrat Rack unterstützt diese Ausführungen und ist ebenfalls der Meinung, 
daß ein Vergleich zwischen den Landkreisen Ehingen und Biberach nicht zu 
treffend ist. Während der Landkreis Ehingen nicht geschlossen auftrete, 
habe man sich im Landkreis Biberach zur Auffassung durchgerungen, daß man 
als geschlossener Kreis auftritt und nicht als einzelner Bereich, wobei 
auch Einzelinteressen vertreten werden sollen. Dabei könne am wenigsten 
passieren. Zudem habe man viel größere Wirkungsmöglichkeiten. Es sei 
wichtig, daß zu den Dingen, die entwickelt werden, mit gleichem Rang die 
Gegenmeinung vertreten werden kann. Die entscheidende Frage sei, ob das 
einzelne Gebiet so viel Vertrauen habe, daß der Kreis die Interessen ob 
jektiv vertritt. Wenn man zu dieser Erkenntnis nicht kommen könne, komme 
man naturgemäß zu dem Ergebnis, daß die eigenen Irieressen selbständig 
vertreten werden müssen. Stellvertretender Kreisrat Rack nennt als Bei-
	        
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