ter Zuziehung des Krankenkasse Verwalters in der Sitzung vom 12. ds. Mts. vorberaten
und beschlossen, ff. Anträge an die Amtsversammlung zu stellen:
,1., die seitherige Zulassung des Dr. Gröschel am hiesigen Bez. Krankenhaus im Sinu
des letztjährigen Amtsversammlungsbeschlusses nunmehr wieder aufzuheben, andernfalls
damit gerechnet werden muß, daß auch die übrigen Privatärzte dasselbe Recht für sich
in Anspruch nehmen könnten. Dadurch würde der gesamte Krankenhausbetrieb außer
ordentlich erschwert, was unbedingt vermieden werden muß. Die seitherigen Aversal-
Lelohnungen der KrRenhaus- bezw. Kassenärzte müßten aufgehoben werden und dafür
träte eine Honorierung der Aerzte nach dem Landesarztvertrag, die aber einen 10fach
größeren Aufwand verursachen würde, der weder von der Bezirkskrankenhausverwaltung,
noch von der Allgemeinen Ortskrankenkasse bestritten werden könnte.
2., dagegen jedem Patienten I. Klasse, gleichviel, ob er sich auf eigene Kosten im Bezirks
krankenhaus verpflegen oder mit Unterstützung der Krankenkasse in I. Klasse versetzen
läßt, die freie Wöhl unter den hiesigen Aerzten zu überlassen, jedoch unter Beachtung
des von der Krankenhauskommission am 9. Februar ds. Is. neu aufgestellten § 28 der
Dienstvorschriften für die Hausärzte am hiesigen Bezirkskrankenhaus.
Nach eingehender Erörterung aller in Betracht zu ziehenden Verhältnisse wird vom
Vorsitzenden folgende Frage zur Abstimmung durch die Amtsversammlung gestellt:
„Soll der seitherige Zustand, wie er letzmals von der Amtsversammlnng am 25. Juni
vor. Is. beschlossen worden ist, bezüglich der Zulassung des Dr. Gröschel am Kranken
haus auch künftig noch bestehen bleiben, oder nicht?
Die Amtsversammlung
spricht
sich einstimmig für die Aufhebung des seitherigen Zustandes und dadurch für das Aus-
fcheiden des Dr. Gröschel als Arzt am Krankenhaus dahier aus.
Sodann wird vom Vorsitzenden die weitere Frage an die Amtsversammlung gerichtet:
„Wollen gegen die von der Krankenhauskommission am 12. ds. Mts. gestellten An
träge Ziff. 1 und 2 Einwendungen oder Abänderungen vorgebracht werden?"
Es ist dies nicht der Fall und sind somit die betreffenden Kommissionsanträge zum
Befchlns;
erhoben.
§ 36
Nach Schluß der Tagesordnung wird von dem stellv. Amtsversammlungsabgeordneten
Hammerer der Antrag gestellt, für die Erlegung und Ablieferung von an Getreidefeldern
großen Schaden stiftenden Sperlingen und U a ben^e ipe.Iräiyie. w 10 Pfg. für einen
S perling und voir 70 Pfg. für einen Raben ans Der Amtskorperfchaftskasse auszusetzen.
Die 'UMMêrstklMMstkff 1 erhebt diesen Antrag zum
Beschlug
mit der Maßgabe, daß die Prämien gleich von jetzt ab zur Ausbezahlung gelangen sollen.
§ 37
Sodann kommt das stellvertretende Amtsversammlungsmitglied Taubert auf die
überaus wichtige Frage der Preisregulierung bezüglich Milch, Butter und Käse zu sprechen.
Bei der darauf einsetzenden allgemeinen Aussprache kamen verschiedenteilige Ansichten und
insbesondere die großen Schwierigkeiten einer alle beteiligten Kreise befriedigenden Lösung
der ganzen Angelegenheit zum Nilsdruck.
Die Amtsversammlung wünscht, daß der Vorsitzende zunächst bei der Landesversor
gungsstelle bezw. den: Ernährungsministerium, wegen beschleunigter Veröffentlichung der
zu erwartendeu neuen Verfügung über die Regelung der Milch- ilnd Butterpreise vorstel
lig wird, sowie daß eine uochmalige Verhandlung zwischen Beteiligten aus Verbraucher
kreisen und dem Bezirksbanernverein unter dem Vorsitz des Oberamtsvorstands zwecks
gütlicher Regelung der fragl. Angelegenheit abgehalten wird.
Hierauf wird vom Vorsitzenden die heutige Amtsversammlung mit Worten der An
erkennung all die Abgeordneten für deren sachlichen und aufmerksamen Beteiligung wäh
rend der Verhandlungen für geschlossen erklärt.
Zur Beurkunduug:
Der Vorsitzende:
Oberaintmaun Kindel.
Der Schriftführer:
Obersekretär a. g. St. Denser.
Die anwfenden Mitglieder
des Bezirksrats:
Schick. Nothhelfer.
Glanz. Ströbele.
Wahl. Strohmayer.
Dilger. Drechsel.
Vorstehende Protokollabschrift beglaubigt
Laupheim, deu 25. Juli 1920
Der Schriftführer:
Obersekretär a. g. St. Denser.