Full text: Amtsversammlungsprotokoll für 1909-1932 OA Laupheim

Heeresverwaltung erworbenen Sanitäts-Autos zu einem 
Kranken-Kraftwagen für die diess. Bezirkskrankenhaus- 
Verwaltung. Er hebt hiebei insbesondere den Um 
stand hervor, daß nach Sachverständigeu-Gutachten das 
Auto sich zu einem Krankenwagen infolge seiner großen 
Gewichtslast und der damit verbundenen unverhältnis 
mäßig hohen Betriebskosten (die Lin-Wegstunde käme 
auf 8 ^ zu stehen) nicht eigne. 
9.)cit Rücksicht hierauf habe auch der Bezirksrat am 
23. Juli ds. Is. beschlossen, der Amtsversammlung zur 
Erwägung anheimzustellen, ob unter den gegebenen Ver 
hältnissen dieses Auto nicht wieder dem Verkauf aus 
gesetzt werden sollte. 
Nach Beratung hierüber wird von der Amts 
versammlung einstimmig 
beschlossen 
den sofortigen Wiederverkauf dieses Autos gutzuheißeu. 
§ 63. 
Oberamtspfleger Lerch erstattet Vortrag über das 
Schuldenwesen 
bei der diess. Amtskörperschaft. 
Hienach betragen die gesamten Schulden bei der 
Oberamtspflege nach dem Stand vom 31. März 1921 
— 2 304 420 M 
hierunter sind enthalten /1 ; - ' ?> — ' - 1958 037 A 
Dieser letztere Betrag stellt die bis zum 1. April 
1920 gezahlten Mindestsätze der Familieu-Unterstützungen 
uild der Zuschläge zu diesen, sowie die zur Beschaffung 
der erforderlichen Mittel aufgewendeten Zinsen, bezw. 
die sonstigen, auf dem Gebiete der Kriegswohlfahrtspflege 
bis zum gleichen Zeitpunkt geniachten Aufwendungen 
einschließlich Zinsen dar. 
Zufolge eines Erlasses des Reichsfiuanzministers vorn 
12. Mai 1920 wird der Amtskörperschaft der Zins für die 
in Frage stehende Kriegsschuld vom Reich mit 4 1 / 2% ver 
gütet. Auch haftet das Reich für die Tilguug dieser Schuld 
im Mindestsatz von eins vom Hundert jährlich. 
Für die Amtskörperschaft kommt sourit die Tilgung 
des obengenannten Betrags mit — ' 1958 637 JI nicht 
in Betracht. Es handelt sich vielmehr für sie zunächst 
nur um die Wiederabtragung der irvch verbleibenden 
Restschuld mit —; • -345 783 ,M 
Bezüglich deren Tilgung hat der Bezirksrat am 
» 30. Juli d. Is. beschlossen bei der Amtsversammlung zu 
beantragen: 
die der Amtskörperschaft zur Tilgung obliegende Schuld 
mit 345 783 ^ innerhalb eines Zeitraums von 30 
Jahren mit je 11500 .ä, beginnend im Rechunngs 
jahr 1921, wieder zur Heimzahluug zu bringen. 
Beschlus; : 
Zustimmung. 
Unterstützung der hagelbeschädigten Gemeinden 
des unteren Bezirks. § 64. 
Der Vorsitzende teilt mit, daß speziell die 4 Ge 
meinden Wiblingen, Gögglingen, Unterkirchberg und 
Unterweiler am 30. Juni d. Is. von einem furchtbaren 
Hagelunwetter betroffen worden seien, das die diesjährige 
Ernte in allen 4 Gemeinden total vernichtet habe. 
Namens dieser Gemeinden habe der Ortsvorsteher 
von Wiblingen in einem Gesuch vom 25. Juli ds. Is. 
um finanzielle Unterstützung zur Linderung der Not u.a. 
auch durch die Amtskörperschaft gebeten. 
Das Ergebnis der bisher beim Oberamt ein 
gegangenen Gaben — wird bekannt gegeben. 
Da aber infolge noch nicht vorgenommener Ab 
schätzung des Hagelschadens es heute noch nicht über 
sehen werden kann, welcher Schaden noch ungedeckt
	        
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