Full text: Amtsversammlungsprotokoll für 1909-1932 OA Laupheim

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Aus der Mitte der Amtsversammlung kommt zuin Ausdruck, daß mit Rücksicht auf die beschlos 
sene Errichtung einer Zweigstelle in Dietenheim eine weitere Beamtenstelle vorläufig nicht Tür not 
wendig erachtet werde " Auch sei es angezeigt, zunächst die Weiterentwicklung der Oberamtssparkasse 
abzuwarten. 
Der Antrag des Bezirksrats auf Schaffung einer dritten planmäßigen Stelle, ebenso ber bon 
Oberamtssparkassier Konrad gestellte Antrag auf Genehmigung zur Beschäftigung einer sonstigen Hilfs 
kraft werden bon ber Amtsversammlung 
abgelehnt. 
§ 207. 
Erweiterung des Bezirkskrankenhauses. 
Die von der vorjährigen Amtsversammlung — § 181 — bekannte Frage der Erweiterung des 
Bezirkskrankenhauses hat den Bezirksrat am 6. Juli ds. Is. - § 448 - wiederholt beschäftigt. Bel 
diesen Verhandlungen, die der Amtsversammlung bekannt gegeben werden, hat der Bezirkvrat zu Den 
verschiedenen in Betracht kommenden Projekten — Umbau mit Anbau an der West,eite — Anbau an 
der Ostseite — Stellung genommen. Die Kosten des ersteren belaufen sich ohne Inneneinrichtung aus 
ca. 100000 RM. Nach dem Gutachten des oberamtlichen Technikers wäre jedoch hiebei mit einem 
befriedigenden Ergebnis nicht zu rechnen. 
Der Bezirksrat hält zur Behebung der bestehenden Mißstände einen Anbau an der Ostseite für 
das zweckmäßigste und stellt an die Amtsversammsung den 
Antrag: 
Die Erweiterüng des Bezirkskrankenhauses durch einen Anbau an der Ostseite mit einem 
Kostenauswand bis zu 100 000 RM. — ohne Inneneinrichtung — zu beschließen und die er 
forderlichen Mittel, soweit nicht vorhanden, durch Schuldaufnahme aufzubringen. 
Oberamtsbaumeister Küchle hat Planskizzen und Berechnungen für einen Anbau von 20 Meter 
Länae an den neueren Teil des Krankenhauses gefertigt. Nach diesen Berechnungen betragen die Kosten 
des Hochbaues samt Grabarbeit 120000 RM. Hiezu kommen noch die Kosten fur Heizung, Wasser 
leitung, Beleiichtung mit 15000 RM. 
Der leitende Arzt Dr. med. Bullinger führt zur Notwendigkeit der Erweiterung des Bezirks 
krankenhauses aus, daß die Frequenz sich seit Jahren gesteigert und die Gebäulichkeiten mit den mo 
dernen Ansprüchen an ein Krankenhaus nicht mehr Schritt gehalten haben. Als besondere Miszstande 
ickiildert er das Fehlen von Jsolierräumen, einer richtigen Badegelegenheit, die ungünstige und un 
gesunde Lage der Küche und Mädchenkammer. Durch eineu Anbau au der Ostseite konnte den er,or- 
derlichen Ansprüchen Rechnung getragen werden. 
Bezirkskrankenhausverwalter Brunner gibt Aufschluß über die Belegung des Krankenhauses in 
den letzten Jahren, sowie in der Vorkriegszeit. 
Hierauf wird über den Gegenstand in geheimer Sitzung weiter verhandelt. 
Vom Gemeinderat Dietenheini ist au die Amtsversammlung der Antrag gestellt worden in An 
betracht der gegenwärtigen Wirtschaftslage, die einen solch großen Kostenaufwand nicht zulaßt von 
einem Erweiterungsbau abzuseheil und zu gegebener Zeit die Errichtung einer Zweigstelle be* Je,jnt*- 
krankenhaufes in Dietenheim ins Auge zu fassen. 
Schultheiß Handschuh wiederholt heute diesen Antrag, ist jedoch der Meinung, daß die Errichtung 
einer Filiale in Dietenheim wegen Unrentabilität z. Zt. nicht in Frage kommen kann. 
Bei der, an die eingehende Erörterung sich anschließenden geheimen Abstimmung wird die Er 
weiterung des Bezirkskraukenhauses durch einen Anbau an der Ostseite — nach dem Antrag be* ^e- 
zirksrats - mit 13 gegen 11 Stimmen 
und mit ber Durchführung des Bauwesens der Bezirksrat beauftragt. 
§ 208. 
»«jähriges Bestehen des Bezirkskrankenhanfes. 
Ain 20 November 1926 konnte das Bezirkskrankenhaus auf sein vOjähriges Bestehen zurückblicken. 
Zufolge Bezirksratsbeschlusses vom 10. November 1926 - § — wurde von ?>uer besonderen 
Feier aus diesem Anlaß abgesehen, dagegen den Krankenhausinsassen eine bessere Beköstigung ver 
abreicht. 
Die Amtsversaminlung nimmt hievou 
Kenntnis.
	        
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