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Aus der Mitte der Amtsversammlung kommt zuin Ausdruck, daß mit Rücksicht auf die beschlos
sene Errichtung einer Zweigstelle in Dietenheim eine weitere Beamtenstelle vorläufig nicht Tür not
wendig erachtet werde " Auch sei es angezeigt, zunächst die Weiterentwicklung der Oberamtssparkasse
abzuwarten.
Der Antrag des Bezirksrats auf Schaffung einer dritten planmäßigen Stelle, ebenso ber bon
Oberamtssparkassier Konrad gestellte Antrag auf Genehmigung zur Beschäftigung einer sonstigen Hilfs
kraft werden bon ber Amtsversammlung
abgelehnt.
§ 207.
Erweiterung des Bezirkskrankenhauses.
Die von der vorjährigen Amtsversammlung — § 181 — bekannte Frage der Erweiterung des
Bezirkskrankenhauses hat den Bezirksrat am 6. Juli ds. Is. - § 448 - wiederholt beschäftigt. Bel
diesen Verhandlungen, die der Amtsversammlung bekannt gegeben werden, hat der Bezirkvrat zu Den
verschiedenen in Betracht kommenden Projekten — Umbau mit Anbau an der West,eite — Anbau an
der Ostseite — Stellung genommen. Die Kosten des ersteren belaufen sich ohne Inneneinrichtung aus
ca. 100000 RM. Nach dem Gutachten des oberamtlichen Technikers wäre jedoch hiebei mit einem
befriedigenden Ergebnis nicht zu rechnen.
Der Bezirksrat hält zur Behebung der bestehenden Mißstände einen Anbau an der Ostseite für
das zweckmäßigste und stellt an die Amtsversammsung den
Antrag:
Die Erweiterüng des Bezirkskrankenhauses durch einen Anbau an der Ostseite mit einem
Kostenauswand bis zu 100 000 RM. — ohne Inneneinrichtung — zu beschließen und die er
forderlichen Mittel, soweit nicht vorhanden, durch Schuldaufnahme aufzubringen.
Oberamtsbaumeister Küchle hat Planskizzen und Berechnungen für einen Anbau von 20 Meter
Länae an den neueren Teil des Krankenhauses gefertigt. Nach diesen Berechnungen betragen die Kosten
des Hochbaues samt Grabarbeit 120000 RM. Hiezu kommen noch die Kosten fur Heizung, Wasser
leitung, Beleiichtung mit 15000 RM.
Der leitende Arzt Dr. med. Bullinger führt zur Notwendigkeit der Erweiterung des Bezirks
krankenhauses aus, daß die Frequenz sich seit Jahren gesteigert und die Gebäulichkeiten mit den mo
dernen Ansprüchen an ein Krankenhaus nicht mehr Schritt gehalten haben. Als besondere Miszstande
ickiildert er das Fehlen von Jsolierräumen, einer richtigen Badegelegenheit, die ungünstige und un
gesunde Lage der Küche und Mädchenkammer. Durch eineu Anbau au der Ostseite konnte den er,or-
derlichen Ansprüchen Rechnung getragen werden.
Bezirkskrankenhausverwalter Brunner gibt Aufschluß über die Belegung des Krankenhauses in
den letzten Jahren, sowie in der Vorkriegszeit.
Hierauf wird über den Gegenstand in geheimer Sitzung weiter verhandelt.
Vom Gemeinderat Dietenheini ist au die Amtsversammlung der Antrag gestellt worden in An
betracht der gegenwärtigen Wirtschaftslage, die einen solch großen Kostenaufwand nicht zulaßt von
einem Erweiterungsbau abzuseheil und zu gegebener Zeit die Errichtung einer Zweigstelle be* Je,jnt*-
krankenhaufes in Dietenheim ins Auge zu fassen.
Schultheiß Handschuh wiederholt heute diesen Antrag, ist jedoch der Meinung, daß die Errichtung
einer Filiale in Dietenheim wegen Unrentabilität z. Zt. nicht in Frage kommen kann.
Bei der, an die eingehende Erörterung sich anschließenden geheimen Abstimmung wird die Er
weiterung des Bezirkskraukenhauses durch einen Anbau an der Ostseite — nach dem Antrag be* ^e-
zirksrats - mit 13 gegen 11 Stimmen
und mit ber Durchführung des Bauwesens der Bezirksrat beauftragt.
§ 208.
»«jähriges Bestehen des Bezirkskrankenhanfes.
Ain 20 November 1926 konnte das Bezirkskrankenhaus auf sein vOjähriges Bestehen zurückblicken.
Zufolge Bezirksratsbeschlusses vom 10. November 1926 - § — wurde von ?>uer besonderen
Feier aus diesem Anlaß abgesehen, dagegen den Krankenhausinsassen eine bessere Beköstigung ver
abreicht.
Die Amtsversaminlung nimmt hievou
Kenntnis.