Full text: Amtsversammlungsprotokoll für 1909-1932 OA Laupheim

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Das alte Krankenhaus sei primitiv und auch aus diesem Grunde sei der projektierte Anbau nicht die 
geeignete Lösung. Das Verhältnis der Aerzte am Bezirkskrankenhaus sei bei der Lösung der Frage 
mit ausschlaggebend. 
Der leitende Arzt am Bezirkskrankenhaus, Dr. med. Bullinger, spricht sich vom ärztlichen Stand 
punkt aus für den projektierten Anbau aus. Dieser würde den Bedürfnissen auf 30—40 Jahre ge 
nügen. Er ist gegen die Erstellung eines besonderen Verwaltungsgebäudes. Den Einbau eines neuen 
Operationssaales hält er für notwendig. Einer der bisherigen Operativnssäle würde durch Umbau in 
Wegfall kommen. Das Ideal wäre nach seiner Ansicht allerdings ein neues Krankenhaus. Dessen Ko 
sten würden sich aber auf 1,2—1,4 Millionen RM. belaufen. 
Amtsversammlungsmitglied Rechtsteiner, Laupheim, spricht sich für den Anbau aus, andernfalls 
soll, um nicht unnütz die Gelder zu verwenden, alles beim Alten belassen werden. 
Amtsversammlungsmitglied Stadtschultheiß Konrad, Laupheim, ist an nnd für sich Anhänger des 
Anbaus, hält es aber mit Rücksicht darauf, daß die Arztfrage am Bezirkskrankenhaus nicht geklärt ist, 
sür zweckmäßig, vorläufig nichts zu unteruehmen. 
Bezirksratsmitglied Müller, Dietenheim, ist derselben Ansicht; ebenso Schultheiß Handschuh, 
Dietenheim. 
Amtsversammlungsmitglied Scheffold, Laupheim und Bezirksratsmitglied Müller, Dietenheim, 
stellen den Antrag: 
Die Krankenhausangelegenheit an den Bezirksrat zurückzuverweisen zur nochmaligen Bera 
tung und Vorlage an die Amtsversammlung. 
Bei der Abstimmung über den weitergehenden Antrag Kekeisen auf Ausführung des Anbaus, 
wird dieser mit 18 gegen 7 Stimmen 
ab g elehnt 
und damit der Antrag Scheffold, Müller angenommen. 
Sodann wird 
beschlossen: 
Den Bezirksrat zu ermächtigen, die zur Beseitigung der dringendsten Mißstände im Bezirks 
krankenhaus erforderlichen Maßnahmen zu treffen und die hiefür benötigten Geldmittel den vorhan 
denen Reserven zu entnehmen. 
§ 276. 
Hilfskraft für ben Oberamtsbanmeister. 
Entsprechend dem Amtsversammlungsbeschluß vom 7. Mai 1928 — § 237 — wurde vom Be 
zirksrat dem Oberamtsbaumeister Küchle als Hilfskraft über die Dauer des Anbaus des Bezirks- 
krankenhauses vom 1. Juni 1928 ab der geprüfte Baumeister Sellmer bei privatrechtlicher Anstellung 
und Gewährung der Bezüge nach Besoldungsgruppe 8a St. 1 zugeteilt. Die Bezüge werdeu auf die 
Bezirkskrankenhausverwaltung übernommen. 
Dem Bezirksratsbeschluß bont 26. Mai 1928 — § 4 — wird 
zu gestimmt. 
§ 277. 
Hilfskraft für die Bezirksfürsorgebehörde. — 
Ansteliuttgsverhältuis des Bezirksfürforgebeamten Bodenmiiller. 
Der Bezirksfürsorgebehörde wurde mit Bezirksratsbeschluß vom 13. September 1928 — § 24 — 
Zur Erledigung rückständiger Rechnungs- und Abschlußarbeiten auf die Dauer von zwei Monaten ein 
ungeprüfter Gehilfe zugeteilt und mit Beschluß von: 4. Oktober 1928 — § 34 — dessen Bezüge unter 
Zugrundelegung emes Jahresgehalts von 1900 RM. sowie des Wohnunqsqelds für Ledige nach Be 
soldungsgruppe 8 a St. 1 (jährlich 444 RM.) festgesetzt. 
Diesen Beschlüssen, sowie dem Antrag des Bezirksrats vom 13. November 1928 — § 51 — 
nachträglich ausdrücklich zu beschließen, daß die Anstellung des Nechnungsrats Bodenmüller als Bezirks 
fürsorgebeamter als auf unbestiminte Zeit erfolgt gelten soll, wird 
zugestimmt. 
§ 278. 
Bauliche Veränderungen in der Wanderarbeitsstätte. 
Anläßlich einer im Herbst vor. Jrs. durch Oberreg.-Rat Mailänder in Stuttgart vorgenommeneu 
Besichtigung der Wanderarbeitsstätte wurden verschiedene Mißstände festgestellt, deren Beseitigung nicht 
zu umgehen ist. Dabei wurden insbesondere auch die räumlichen Verhältnisse als ungenügend bezw 
unbefriedigend bezeichnet. Zur Beseitigung dieser Mängel sind verschiedene bauliche Veränderungen
	        
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