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angelegenheiten zu verbinden, sondern den neuen Stelleninhaber mit
der Ausarbeitung eines Organisations- und Geschäftsplans zur Beschluß
fassung durch den Kreistag zu beauftragen. Er deutet an, dass man jetzt
schon davon ausgehen dürfe., dass dieser neue Organisationsplan eine
sachliche Selbständigkeit des Kreissozialamts und Jugendamts und voraus
sichtlich auch des Lastenausgleichsamtr bringen werde und der Kreisamt-_
mann in diesen-Angelegenheiten nur in Grundsatzfragen, Organisations-
und Personal-Angelegenheiten mitwirken werde.
Die Stelle wurde am 16.Mai 1952 im Staatsanzeiger für das südwest
deutsche Bundesland zur öffentlichen Bewerbung ausgeschrieben. Einge
gangen sind insgesamt 9 Bewerbungen, von denen nachträglich die Bewer
bung des Bürgermeisters Mayr in Schwend! zurückgezogen wurde. Sämtliche
Bewerbungen wurden vom Kreisrat ausführlich vorberaten, der dem Kreistag
einstimmig vorschlägt, hievon die Bewerber Braig und Rack in die engere
Wahl zu ziehen und den Bewerber Rack zu wählen. Folgende Bewerbungen
,wurden nicht in die engere Wahl einbezogen:
Edel Karl, Kreisoberinspektor beim Kreisverband Biberach,
Hägele Hermann, Reg.Oberinspektor beim Innenministerium Tübingen,
Karle Julius, Verwaltungsaktuar in Bad Wurzach,
Klaus Willi, Reg.Oberinspektor beim Innenministerium Tübingen,
Schmidt Franz, HeeresVerwaltungsInspektor zur Wiederverwendung.
(Dies ist der Bewerber, der nach dem Gesetz zu Artikel 151 GG.
unterbringungsberechtigt ist, der aber weder die württ.Verwal
tungsdienstprüfung besitzt noch im württ.Verwaltungsdienst
tätig war und somit wohl kaum in Frage kommen kann.)
Schulz Franz, Reg.Oberinspektor beim Innenministerium Tübingen,
früher beim Landratsamt Biberach.
Anschliessend trägt der Vorsitzende die Bewerbungsunterlagen der
in die engere Wahl bezogenen Bewerber Braig und Rack ausführlich vor.
Der Kreistag ist mit dem Vorsitzenden der Auffassung, dass die
Wahl ausschliesslich nach den Gesichtspunkten der Eignung erfolgen
müsse und die Bestimmungen des Gesetzes zu Artikel 151 GG. nicht dazu
führen dürften, für diesen Posten einen weniger geeigneten Bewerber
zu wählen. Auf Vorschlag von Bürgermeister Riss wird die Bewerbung Edel
ebenfalls in die engere Wahl einbezogen und ausführlich vorgetragen.
Ebenso auf Wunsch von Gemeindeamtmann Habrik die Bewerbung Schulz. Der
Vorsitzende weist darauf hin, dass der Vorschlag des Kreisrats die
Kreistagsmitglieder in ihrer Wahl nicht binde und jedes Kreistagsmit-
glied dem ihm persönlich zusagenden Bewerber seine Stimme geben könne.
Die Mitglieder Dobler, Bürker, Merk, Utz, Mancher, Blank und Leger
sprechen sich für die Wahl des Bewerbers Rack aus. Landtagsabgeordneter
Mancher hält das Lebensalter des Bewerbers Rack zwar erschwerend für die
Entscheidung,,doch müssten die Fähigkeiten den Ausschlag geben. Mitglied
Blank fügt seiner Unterstützung der Bewerbung Rack an, dass darin ge
wisse Gefahren für Spannungen mit älteren Beamten des Kreisverbandfliegei
und es Rack im Falle seiner Wahl besonders angelegen sein müsse, hier
grössere Schwierigkeiten zu vermeiden. Auch sei es eine besondere Auf
gabe, in ein gutes Verhältnis mit den Ärzten und den Schwestern der
Krankenhäuser zu kommen. Bürgermeister Hagel empfiehlt die Bewerbung
Braig zur tfahl und beantragt, die Wahlentscheidung zurückzustellen, um
diesem Bewerber Gelegenheit zur persönlichen Vorstellung zu geben.
Mitglied Ganser schliesst sich diesen Ausführungen an.