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Gremium einen Eindruck über die Fülle und das Ausmaß der V/ünsche zu
vermitteln. Sodann werden die einzelnen Punkte des Antrags«des Kreis
rats getrennt behandelt und finden im Endergebnis die volle Zustimmung
des Kreistags. Aus der eingehenden und lange dauernden Debatte, in der
Baurat Walker vom Straßenbauamt Riedlingen nähere Erläuterungen zum
vorliegenden Programm, wie auch zum bisherigen,Stand der Ausbauabsich
ten des Landes bezüglich seiner Landstraßen I. Ordnung und die Beant
wortung der gestellten Einzelfragen gibt, ist besonders festzuhalten;
Bürgermeister Willburger, Spindelwag, bezeichnet die Landstraße I.Ord
nung Rot - Spindelwag als die schlechteste Straße die er kennt. Bürger
meister Riss,Unterschwarzach hält den unteren Teil von Unterschwarzach
nach Ellwangen aber noch für vordringlicher. Dabei kommt auch zum Aus
druck, daß die VerkehrsZählungen kein verbindlicher Haßstab zur Beur
teilung der Straßenbeanspruchung sind, einerseits deshalb, weil sie die
Spitzenbelastung an einzelnen Tagen nicht wiedergibt, oder weil der
Zähltag bekannt ist und die Verkehrsbeanspruchung dabei dann bewusst
beeinflusst wird, zum anderen aber auch deshalb, weil schlechte Straßen
° trotz grösserer Umwege von den Kraftfahrern nach Möglichkeit gemieden
werden und dadurch in der Verkehrszählung nicht das tatsächliche Be
dürfnis einer solchen Straße erscheint. Gemeindeamtifiann Habrik, Ochsen
hausen, beantragt die Aufnahme der Landstraße II.Ordnung Ochsenhausen -
Gutenzell in das Dringlichkeitsprogramm. Baurat Walker weist darauf hin,
daß die Hereinnahme dieser Straße in das begrenzte Dringlichkeitspro
gramm nicht empfohlen werden könne, da dieser Ausbau "relativ zu hohe
Kosten verursachen würde. Der mangelhafte Zustand der Straßen um Guten
zell werde nicht bestritten, doch würde er aus Kostengründen eher die
"Strecke Gutenzell - Edelbeuren, die ebenfalls eine Verbindung nach Och- >
senhausen verschaffe, einbeziehen. Für diese 2 1/2 km wären etwa
80 000 DM aufzuwenden. Bürgermeister Kienle, Bihlafingen, hält es
keinesfalls für gerechtfertigt, die Straße Bihlafingen - Oberholzheim
ausserhalb des Dringlichkeitsprogramms zu lassen. Dies wird schließlich
auch von Baurat Walker-und der .Mehrheit der Kreistagsmitglieder aner
kannt. Kreistagsmitglied Schilling, Schwend!, greift den Antrag der Ge
meinde Schwend! bezüglich^der/'Bandstraße II.Ordnung Schwendi-Gutenzell
nocheinmal auf, der ebdnfälT's. ; y 1 ' das Dringlichkeitsprogramm gehöre.
Hach einer allgemeinen Ausspraehg’,- in der klar herausgestellt wird,
daß noch viele im Programm nicütVerfasste Straßen dringlich zum Ausbau
sind, daß aber die Abgrenzung des' Dringlichkeitsprogramms in einem
Rahmen etwas über Z Millionen DR erfolgt und einmütig anerkannt wird,
daß keine der darin enthaltenen'Straßen zu Gunsten einer anderen heraus
genommen werden kann, Wird.dieser Antrag zurückgezogen und von der
Stellung weiterer Anträge' abgesehen. Das Dringlichkeitsprogramm soll
jedoch ergänzt werden durch die weiteren Strecken Gutenzell - Edelbeuren
und Bihlafingen - Oberholzheim.
Auf Antrag von Bürgermeister Hagel mißbilligt der Kreistag mit
Mehrheit die in Ziffer 5 des Antrags des Kreisrats zum Ausdruck^kommen-
de Formulierung, daß der Kreis Biberach einen finanziellen Sonderbei
trag des Landes zum Ausbau der Landstraßen II.Ordnung nicht erwarten
könne. Kreisamtsrat Rack hatte zuvor erläutert, daß damit kein Verzicht
geleistet werde, da ein Sonderbeitrag ausserhalb des kommunalen Not
stocks oder des AusgleichsStocks ohnehin praktisch nicht zu ermöglichen
sein würde. Die Formulierung habe den Sinn, eine objektive Mäßigung
in den Anträgen zum Ausdruck zu bringen,' um den Willen zur Selbsthilfe
mit allen Kräften gegenüber dem Lande klar herauszustellen und damit
auch der berechtigten Forderung, deren Vorrang auch vom Kreistag voll