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§ 6
Kreiskrankenhaus Biberach; Umbau des Altbaues.
Der Vorsitzende führt einleitend aus, daß man gehofft habe, daß
die Finanzierung des Krankenhausbaues in Biberach nach der Verab
schiedung des Haushaltsplans 1952 uns in größerem Umfange nicht mehr
beschäftigen würde. Man sei davon ausgegangen, daß im Rechnungsjahr
1955 noch/ein kleinerer Betrag als Endfinanzierung des Umbaues des
Altbaues aufzubringen wäre, und der Aufwand für einige notwendige und
bisher zurückgestellte Instandsetzungen aber im Laufe,der folgenden
Rechnungsjahre nach und nach aus laufenden Haushaltsmitteln aufgebracht
werden könnte. Diese Erwartung habe sich durch plötzlich au±tauchende
neue Gesichtspunkte leider nicht erfüllt. Wie den Kreistagsmitgliedern
aus den ausführlichen Sitzungsbericht des Kreisrats bereits bekannt
sei, stehe man vor einer völlig neuen Situation dadurch, daß die ge
naue Prüfung der technischen Voraussetzungen über die in Aussicht ge
nommenen Baumaßnahmen das Ergebnis gebracht habe, daß die sanitären—
und Heizungsinstallationen nicht mehr brauchbar sind und mit einem
Aufwand von 520 000 DM erneuert werden müssen. Die Erneuerung dieser
Installationen habe dann aber auch zur zwangsläufigen Folge, alle
Räume von Grund auf instandsetzen zu müssen, weil man nicht Leitungen
herausnehmen und ersetzen und dann die Räume in diesem Zustand belas
sen könne. Alle diese "Arbeiten, die zwangsläufig zur Durchführung an
stehen, erfordern im Verein mit den Baumaßnahmen, die schon bisher als
notwendig feststanden, einen Aufwand von 800 000 DM. Dieser hohe Auf
wand , der ohne die Gewinnung zusätzlicher Betten notwendig würde, habe
zu Überlegungen veranlasst, wie man mit diesen Aufwendungen noch zu-
sätzliche produktive Vorteile erzielen könne. Man dürfe dies aber
nicht falsch verstehen, es gehe nicht darum ausZufuhren, daß man unter
allen Umständen diesen hohen Aufwand sichtbar machen wolle, sondern
darum, herauszustellen, daß man aus der gegebenen Situation mit dem
geringsten Aufwand das bestmögliche herausholen müsse. Durch die vom
Kreisrat vorgeschlagene Lösung,mit 'einem Mehraufwand von 100 000 DM,
die anschliessend von Kreisbaumeister Maier im einzelnen noch er
läutert werden, gewinne man soviel /orteile, daß man sagen könne, daß
eigentlich erst durch sie der Gesamtaufwand gerecntiertigt werde. Man
erspare dadurch für lange Zukunft die Schaffung zusätzlicher Betten
räume und gewinne um den Mehrbetrag von 100 000 DM eine Reserve von
45 Betten mit allen notwendigen Nebenräumen. Wenn man diesen Aufwand
in Vergleich dazu setze, dass die 100 Betten des Neubaues nahezu
2 Millionen DM kosten, müsse man diese Feststellung voll anerkennen.
Gleichzeitig könne dadurch der gesamte Altbau dem Neubau nahezu
Gleichwertig gemacht werden. So ganz nebenbei und gewissermaßen um
sonst gewinne man aber auch noch ein einheitliches o-esamuoild von
Alt- und Neubau. .. TT , „
Der Vorsitzende hebt hervor, daß es trotz all dieser, Vorteile
eine schwierige Entscheidung sei, vor die der Kreistag plötzlicn ge
stellt werde und an die man vor kurzer Zeit überhaupt noch nicht ge
dacht habe. Sie sei aber weitgehend zwangsläufig und auch an ein
rasches Handeln gebunden, da bei einer Durchführung in einem späteren