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bedeutsam seien. Der Kreis Biberach habe in diesem Jahr seine Steuer-
kraftsumme um 12,7 % gegenüber dem Vorjahr auf rund 5,6 Millionen DM
gesteigert. Diese an sich erfreuliche Tatsache habe aber u.U 6 auch
eine unangenehme Nebenwirkung, weil dadurch ein Teil des Mehrertrags
der Kreisverbandsumlage durch eine Wenigerzuteilung von Schlüssel
zuweisungen verloren ginge. In den Haushaltsplanberatungen der
letzten Jahre war davon ausgegangen worden, daß die Durchführung der
Projekte des ausserordentlichen Haushalts ohne Umlageerhöhung er
möglicht werden solle. Heute könne man sagen, daß dies völlig gelungen
ist. Mit einer im Vergleich zu unseren Nachbarkreisen keinesfalls
überhöhten Umlage hätte der Kreisverband Großes geschaffen. Vom
Standpunkt einer weitschauenden Finanzpolitik müsse man es aber ohne
Zweifel- als falsch bezeichnen, auf Grund des erreichten Ergebnisses
sich zu einer Senkung der Kreisumlage verleiten zu lassen. Dies müßte ■
an sich bei nüchterner Betrachtung jeder einsehen, zumal wir Aussicht
hätten, unter den gleichen Bedingungen das Straßenbauprogramm in den
künftigen Jahren wesentlich voranzutreiben.
Der Entwurf des Haushaltsplans mit Beilagen ist den Mitgliedern
des Kreistags mit der Tagesordnung zugegangen. Der Kreisrat kam in
seinen Vorberatungen zu dem Ergebnis, daß die Ansätze des 'Haushalts
überwiegend zwangsläufig durch die Verhältnisse bedingt sind und
schlägt die Feststellung des vorliegenden Entwurfs.Ed- des Haushalts
plans und der Haüshaltss a tzung vor. Zur Verfahrensweise der Haus
haltsplanberatung schlägt der Vorsitzende auf Antrag von Mitglied
Oberbürgermeister a.D.Konrad, Laupheim, vor, auch von einer Verlesung
der Haushaltsabschnitte Abstand zu nehmen, nachdem sämtliche Mit
glieder Gelegenheit hatten, den Haushaltsplan mit dem erläuternden
Vorbericht schon durchzuarbeiten. Es wird deshalb eine Haushaltsde
batte über den Gesamtplan vorgezogen. Aus der Beratung sind nach
stehend nur die Punkte festgehalten, die von besonderer Bedeutung
sind, während die Anfragen und Erläuterungen, die in der Debatte
ohne offene Meinungsverschiedenheiten im Rahmen der Darstellung des
Vorberichts geklärt werden, in die Niederschrift nicht aufgenommen
sind. Hienach bleibt im einzelnen feStzuhalten:
Kreiskrankenhauserweiterungsbau Biberach;
Kreistagsmitglied Blank, Biberach, eröffnet die Debatte im Rahmen
einer Gesamtäusserung zum Haushaltsplan und wünscht eine präzise
Auskunft über den Grund der Überschreitung der Haushaltsansätze
bezüglich des Kreiskrankenhauserweiterungsbaues, da ihm der Vorbe
richt und der Haushaltsplan hierüber einen genügenden Aufschluß
nicht gebe. Auch“Kreistagsmitglied Konrad, Laupheim, greift die An
gelegenheit auf. Er ist der Auffassung, daß die Verwaltung und die
Mitglieder des Kreisrats zu jeder Zeit über den Stand dhr Kostenent
wicklung orientiert hätten sein müssen. Es sei wirklich sehr ernst
haft zu prüfen, wer die Schuld an der unerwarteten Kostenentwicklung
trage, Wenn die Kostenanschläge wesentlich überschritten würden,
gäbe es seines Wissens eine Bestimmung, daß der Architekt haften
Er ist der Auffassung, daß die Schuldfrage und damit auch die Haftungs*
frage geprüft werden müsse. Die Notwendigkeit, ein Krankenhaus zu
bauen, bestätigt Mitglied Konrad, doch ist er der Meinung, daß der
Bau hätte wirtschaftlicher erstellt werden können. Von seinen weiterer
Ausführungen ist insbesondere hervorzuheben, daß er glaube, der
Kreistag käme in der Sache heute zu keinem befriedigenden Ergebnis,