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zumal der Architekt heute nicht gehört werden könne. Aus diesem
G-runde bringt er den Antrag ein, der Kreistag wolle beschliessen,
wegen der Kostenüberschreitungen bei dem Kreiskrankenhausbau Biberach
und beim Neubau der Landwirtschaftsschule Laupheim die "Schuldfrage"
klären zu lassen durch eine vom neuen Kreistag zu bestimmende Kommis
sion aus Mitgliedern-des Kreistags unter Zuziehung der Württ. Prü
fungsanstalt für Körperschaften in Stuttgart. Der Vorsitzende hebt
hervor, daß der Kreisrat und die Verwaltung durchaus bereit seien,
sämtliche Zusammenhänge mitzuteilen, zumal sie auch zu ausreichender
Auskunft verpflichtet wären. Dabei stellte er noch besonders fest,
daß man sich keinesfalls vor der Bildung eines solchen Ausschusses •
scheue. Verschiedene Mitglieder üben Kritik am Architekten, Mitglied
Dobler, Ummendorf, spricht sich für eine vernünftige Betrachtung der
Sache aus und Mitglied Handgretinger, Schussenried, sieht als ent
scheidend an, ob der Bau das wert sei, was er gekostet habe. Der (Ge
danke der Bildung eines Prüfungsausschusses sei zwar gut, doch müsse
der Haushaltsplan 1953 unter allen Umständen heute verabschiedet
werden, wie er sei. Über die Kostenentwicklung beim Kreiskrankenhaus
erweiterungsbau könne man ein Urteil ohne alle Beteiligten nicht
fällen, weshalb er der Auffassung sei, daß zunächst vor der Ent
scheidung über die Bildung eines Ausschusses zum gesamten Fragen
komplex eine klare Stellungnahme der Verwaltung und des Architekten
ausgearbeitet werden müsse, Mitglied Blank, Biberach, tritt dieser
Auffassung bei und schlägt vor, daß sich der nächste Kreistag mit
der Angelegenheit befassen solle. Kreisamtsrat Rack nimmt zu den An
fragen Stellung und führt an, daß ein Hauptübel in der Sache die
Koreakrise gewesen sei. Aus diesem Grunde habe damals der Kreistag
den Baubeginn etwas überhastet beschlossen. Mangelhaft empfunden
worden sei aber immer wieder, dass der Architekt nie ganz aus sich
heraus ging und die Verwaltung über die tatsächlichen Kosten bis
heute im Unklaren liess. Nach seinen Feststellungen hätte die Ver
gabesumme nach dem Stand vom 20.6,1953 1,6 Millionen DM betragen;
dennoch seien Rechnungen im wesentlich größeren Umfang im Laufe der
letzten Wochen eingegangen. Im gesamten betrachtet müsse man aber
anerkennen, daß die Gesamtkosten des Krankenhauserweiterungsbaues
nicht überhöht seien und der Durchschnittssatz für den Bau pro Bett
mit 20 000 - 25 000 DM nicht überschritten werde. Die Bildung einer
Kommission zur Untersuchung des Sachverhalts werde von ihm begrüßt,
Unter Zugrundelegung des Antrags Konrad, Laupheim, wird mit Mehrheit
(25 Stimmen) beschlossen, wegen der Kostenüberschreitungen bei dem
Kreiskrankenhaus Biberach die Ursache klären zu lassen durch eine
vom neuen Kreistag zu bestimmende Kommission aus Mitgliedern des
< Kreistags unter Zuziehung der Württ, Prüfungsanstalt für Körper
schaften. * <
Zur Maschinenbeschaffung für.die Verwaltungsaktuariate erklärt Mit
glied Konrad, Laupheim, daß nach seiner Auffassung auch diese Kosten
durch die Verwaltungsaktuarskostenumlage gedeckt werden müssten.
Mitglied Kienle, Bihlafingen, spricht sich für eine Beibehaltung der
im Haushaltsplanentwurf vorgesehenen Regelung aus. Nachdem Kreisamts
rat Rack feststellt, dass rechtliche Bedenken gegen den vorgesehenen
Planansatz im Haushaltsplan nicht bestehen, wird der Antrag fallen
gelassen. Sachliche Einwendungen gegen die Maschinenbeschaffung
selbst werden nicht erhoben.