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Bis vor wenigen Tagen war man sich im Bereich der Ver
waltung darüber einig, daß jede Kreisbaumeisterstelle diese
Aufgabe für ihren Bezirk übernehmen sollte. Eine personelle
Verstärkung wäre selbstverständlich notwendig. Die erste
Phase einer solchen Verstärkung könnte in der Weise geschehen,
daß sich die Kreisbaumeister für diese zusätzlichen Planungs
geschäfte entlasten. Ihre Mitarbeiter, die Bauingenieure,
müßten dann aber von den Baukontrollen entlastet werden. Das
könnte in der Weise geschehen, daß zunächst einmal ein Bau
kontrolleur eingestellt wird und außerdem ein Zeichner, der
die Entlastung des Planers von Hilfsarbeiten übernehmen könnte.
Leider haben sich aber gerade in dieser Präge nun zwischen den
Kreisbaumeisterstellen Zerwürfnisse ergeben, die vor dieser
Sitzung nicht mehr ganz geklärt werden konnten. Die Verwaltung
empfiehlt deshalb, in der heutigen Sitzung nur die grundsätz
liche Seite zu beraten. In der nächsten Sitzung soll dann ein
konkreter Vorschlag unter Beachtung der heutigen grundsätz
lichen Entscheidung gemacht werden.
Auf Beispiele in anderen Kreisen, insbesondere in unserer
Umgebung, kann noch nicht zurückgegriffen werden. Allenorts
werden gewisse Versuche angestellt und experimentiert. Bei uns
sollte die Angelegenheit nicht allzu schwierig sein, im Gegen
satz zu übervölkerten Räumen, vor allem in Industrieballungs
zentren. Nach hiesiger Auffassung sollte man in dieser Sache
einen kontinuierlichen Weg einschlagen und nicht plötzlich
und ohne Rücksicht auf Vergangenes völlig neue Wege beschrei
ten. Für die Verhältnisse im Landkreis Biberach wird man zu
Recht die Auffassung vertreten können, daß die Kreisbaumeister
in ihrem Bezirk für die Planung verantwortlich sein sollten.
Das würde bedeuten, daß Planungsgeschäfte für Gemeinden von
der zuständigen Kreisbaumeisterstelle gemacht werd-en müßten.
Wenn man diesen Grundsatz bejaht, bleibt noch die schon an
geschnittene personelle Frage zu lösen. Ein Baukontrolleur
und ein Zeichner könnten zumindest ein Anfang sein und für
den Anfang die gewünschte Entlastung der Kreisbaumeister und
auch der Bauingenieure für qualifiziertere Arbeiten bringen.
Schwierig ist jedoch wegen der unterschiedlichen Auffassung
der Kreisbaumeister die Zuteilung solcher Hilfskräfte. Man
könnte freilich zu dem Ergebnis kommen, mehrere solcher Hilfs
kräfte einzustellen. Ohne einer künftigen Entwicklung vorzu
greifen, sollte man aber auch in dieser personellen Frage mit
gewisser Vorsicht handeln.
Die Beratung wird von Kreisrat Handgretinger eröffnet,
der mit der Verwaltung einig geht. Man solle nach seiner Mei
nung in der personellen Verstärkung behutsam vorgehen. An Hand
der Baugesuche müsse sich ein geeigneter Schlüssel über die
Verwendung eines Baukontrolleurs festlegen lassen. Er empfehle,
daß die Verwaltung die Angelegenheit genau ausarbeite und dann
dem Kreisrat zur Genehmigung vorlege. Diese Planungsangelegen
heit müsse kontinuierlich wachsen, und das geschehe zunächst
jedenfalls am besten im Bereich jeder Kreisbaumeisterstelle.
Kreisrat Habrik sieht gewisse Schwierigkeiten in der Vertei
lung der anfallenden Baukontrollen, und auch Regierungsrat
Gerber weist auf zeitliche Abgrenzungsschwierigkeiten hin.