Full text: Niederschrift über die 16. bis 35. Sitzung des Kreisrates vom 19. August 1961 bis 4. Dezember 1963

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Der Kreisrat ist einmütig der Auffassung, daß die 
3 vorgestellten Bewerber einen guten Eindruck hinter 
lassen, und daß deshalb alle 3 dem Kreistag vorgestellt 
werden könnten. 
Eine längere Aussprache ergibt sich zu der Frage, ob 
auch der Bewerber Rieder in die engere Wahl genommen wer 
den soll. Dieser hat sich bei mehreren Kreisräten persön 
lich um eine Wahl bemüht. Sie wollen Aufschluß über die 
Gründe, warum er in die Vorstellung nicht einbezogen wur 
de. Nach Auffassung der Verwaltung ist der Ausscheidungs— 
grund nicht das Verlassen seiner Stelle in Weingarten, 
sondern eine Kette mehrerer Umstände. Rieder ist ohne 
Zweifel ein guter Fachmann, vielleicht aber für eine selb 
ständige Stelle nicht so sehr geeignet. Verschiedentlich 
wird darauf hingewiesen, daß Rieder doch einen guten Ein 
druck mache und auch kriegsbeschädigt mit 50 % sei. Es 
müßten doch konkrete Gründe vorliegen, weshalb die Ver 
waltung seine Vorstellung nicht vorgesehen habe. Man kommt 
schließlich zu dem Ergebnis, die Angelegenheit durch eine 
geheime Abstimmung zu klären. In geheimer Abstimmung wird 
mit 9 gegen 2 Stimmen beschlossen, die Bewerbung Rieder 
nicht mehr im Kreisrat zu behandeln. 
Es wird auch darüber befunden, ob die weiteren Be 
werber Bierer, Lebhart und Zagrodzki im Kreisrat vorge 
stellt werden sollen. Hierüber erfolgt öffentliche Be 
schlußfassung, wobei sich Kreisrat Hagel wegen des Laup 
heimer Bewerbers Bierer seiner Stimme enthält, im übrigen 
aber einstimmig eine Vorstellung dieser 3 Bewerber im Kreis— 
rat abgelehnt wird. 
Hienach geht es also um die Frage, ob die heute vor 
gestellten Bewerber ohne weiteren Vorschlag dem Kreistag 
zur Wahl empfohlen werden sollen, oder ob ein Bewerber be 
sonders genannt oder einer ausgeschieden werden soll. Kreis 
rat Sauter empfiehlt, alle 3 Bewerber dem Kreistag ohne 
näheren Vorschlag vorzustellen. Kreisrat Kienle hält es für 
notwendig, daß die Bürgermeister des Verwaltungsaktuariats- 
bezirks Laupheim Gelegenheit bekommen, die Bewerber kennen— 
zulernen. Im Falle der Wahl von Verwaltungsaktuar Kolb sei 
es einfach gewesen. Die jetzigen Bewerber seien nicht be 
kannt, deshalb solle der Vorsitzende die 3 Bewerber Brecht, 
Gawatz und Kille in einer SprengelBesprechung den Bürger 
meistern bekanntmachen. Kreisrat Kienle wird über das in 
der GemeindeOrdnung festgelegte Verfahren unterrichtet. 
Hienach erfolgt die Wahl im Kreistag im Benehmen mit den 
betroifenen Gemeinden. Ohne Zweifel handelt es sich hier 
um ein gewisses Problem. Nach der allgemein üblichen Hand 
habung bedeutet dieses Benehmen, daß den einzelnen Gemein 
den Gelegenheit gegeben wird, zum Vorschlag des Kreisrats 
an den Kreistag Stellung zu nehmen. Eine gemeinsame Anhörung 
verbunden mit einer Vorstellung der Bewerber, ist nicht vor 
gesehen. Es könnten sich hiebei auch besondere Probleme zu 
der Kompetenz des Kreisrats und vor allem der Kompetenz des 
Kreistags ergeben. Den Gemeinden sei es unbenommen, konkrete
	        
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