Full text: Bezirksrats-Protokoll Laupheim 2.6.1928-10.11.1933

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§ 285. 
Eröffnung der Zweigstelle der Oberamtssparkaffe in Dietenheim, 
Errichtung einer Zweigstelle in O-erkirchberg und etiter Kaffenstelle in Schwendi. 
Der Vorsitzende führt aus, daß nach dem Dienstantritt des neuen Leiters der Oberamtssparkasse, 
Direktor Mink, sofort die Organisation der Oberamtssparkasse in Angriff genommen wurde. Zunächst 
handelte es sich um deu äußeren Aufbau durch Zweigstellen usw., deren bisher im Bezirk im Gegen 
satz zu anderen Bezirken keine bestanden habe. Bereits am 21. Juli 1927 — § 201 — habe die 
Amtsversammluug die Errichtung einer Zweigstelle in Dietenheim beschlossen. Mit Rücksicht auf die 
ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse im allgemeinen und die zeitweisen ungünstigen Geldverhältnisse 
der Oberamtssparkasse wurde die Durchführung des Amtsversammlungsbeschlusses vom Bezirksrat 
wiederholt verschoben. 
Durch die Oberamtssparkasse wurden die Verhandlungen mit der Bezirkssparkasse Illertissen 
wegen Uebernahme der Zweigstelle in Dietenheim im Mai ds. Is. wieder aufgenommen und im 
Benehmen mit dem Oberamt und dem Bezirksrat weitergeführt. Die Zweigstelle konnte nunmehr auf 
1. Oktober ds. Is. eröffnet werden. Die Uebernahme des Anwesens der bisherigen Zweigstelle der 
Bezirkssparkasse Illertissen, sowie der Bestände ist am 1. Oktober ds. Is. durch die Oberamtssparkasse 
Laupheim in Anwesenheit des Oberamtsvorstands erfolgt. 
Der Vorsitzende trägt den Inhalt der Verhandlungen des Bezirksrats vom 18. Juni 1929 
— § 153 —, vom 18. Juli 1929 — § 154 —, vom 29. August 1929 — § 178, 179, 180 und 188 
vom 15. Oktober 1929, — § 198 — durch Verlesen, ebenso den Inhalt des Ueberuahmeprotokolls 
und des Kaufvertrags vor. 
Die Uebernahme ist zu dem Betrag von insgesamt 23 500 RM. erfolgt, worunter der Preis für 
das Gebäude Nr. 50 der Königstraße, die Entschädigung für die Einrichtung, sowie eine Abfindungs 
summe inbegriffen ist. Wegen eventl. Ermäßigung der Abfindungssumme werden mit der Bezirks 
sparkasse Illertissen noch Verhandlungen geführt, da die übergebenen Einlagebestände gegenüber den 
seinerzeitigen Feststellungen wesentlich niedriger sind. 
Als Zweigstellenleiter wurde der Bankbeamte und frühere Sparkaffeubeamte Erwin Mühlich 
zunächst privatrechtlich mit Aussicht auf spätere beamtenrechtliche Anstellung, gegen Gewährung der 
Bezüge nach Besoldungsgruppe 8 a Stufe 3 KBO. und Uebernahme der vollen Versicherungsbeiträge 
auf die Oberamtssparkaffe, soweit Pflichtversicherung in Betracht kommt, aiigestellt. Als 2. Beamter 
wurde der seither bei der Zweigstelle in Dietenheim beschäftigte Bankfachmanu Ganser übernommen 
und sein Gehalt bei privatrechtlicher Anstellung neben Uebernahme des gesetzlichen Anteils an deu 
Versicherungsbeiträgen auf monatlich 195 RM. festgesetzt. Dem bisherigen Hausverwalter wurde die 
Wohnung im Gebäude der Zweigstelle in stets widerruflicher Weise weiter belassen, wofür er die 
Heizung und Reinigung der Kanzleiräume zu besorgen hat. 
Nach den weiteren Ausführungen des Vorsitzenden hat die Entwicklung der Verhältnisse dazu geführt, 
auch im unteren Bezirk eine selbständige Zweigstelle zu errichten. Diese Maßnahme sei u. à. darin 
begründet, daß der Bezirk wirtschaftlich mehr zusammeugehalten und verhindert werden müsse, daß 
der Geldabfluß aus dem unteren Bezirk nach Ulin nicht noch stärker werde bezw. daß der Geldverkehr 
allmählich wieder in den eigenen Bezirk zurückgeleitet werde. Der Bezirksrat hat am 29. August 1929 
— § 176 — die Errichtung einer Zweigstelle in Oberkirchberg beschlosfen, welche ebenfalls am 
1. Oktober ds. Is. eröffnet lourde. Die Geschäfte wurden bisher zunächst bis zur Anstellung des 
erforderlichen Personals durch Obersekretär Weißhaar und Fräulein Mößle bei der Oberamtssparkasse 
gegen Gewährung einer Treiiuungszulage beziv. einer besonderen Aufwandsentschädigung — Bezirks 
ratsbeschluß vom 29. August 1929 - § 176 — und vom 24. September 1929 — § 192 — wahr- 
genotnrnen. Als Zweigstellenleiter wurde inzwischen der Bankbeainte Werner von Stuttgart privat- 
rechtlich augestellt. Seine Entlohnung soll auf der Grundlage der Besoldungsgruppe 8 a der KBO. 
erfolgen. Die Stelle des Gegenrechners wurde der Fräuleiu Widmanu aus Oberkirchberg übertragen. 
— Vergl. Bezirksratsbeschluß vom 15. Oktober 1929, § 199. — 
^o^^bzirksrat wurde sodanu am 29. August 1929 — § 177 — die Errichtung einer Kassen- 
s beschlossen. Die Geschäfte werden durch deu Kaufmann (Bankmaun) Josef Enderes 
cawlbfl besorgt gegen eme monatliche Vergütung von 100 RM., worin zugleich die Entschädigung für 
die von ihm zur Verfügung gestellten Geschäftsräume inbegriffen ist. 
s y ^^^^nde glaubt, daß der Ausbau der Oberamtssparkasse nach außen mit der Errichtung 
' Nebenstellen deu interest en des Bezirks und der Kasse selbst entsprechend erfolgt sei und erwähnt 
noch, daß in .>1 Gemeinden bezw. Teilgemeinden Ortssparpflegen neu errichtet bezw. die bestehenden 
vervestert worden leien. U 
Sparkassendirektor Mink macht Mitteilung über die Lage der Oberamtssparkasse und die Ent- 
A^bltsttellen nnd der Kasienstelle seit ihrer Eröffnung. Er berührt dabei auch das Ver 
hältnis ier Kaste zu den Larlehenskaffen und hält ein Nebeneiuanderarbeiten für wünschenswert 
und möglich.
	        
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