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§ 285.
Eröffnung der Zweigstelle der Oberamtssparkaffe in Dietenheim,
Errichtung einer Zweigstelle in O-erkirchberg und etiter Kaffenstelle in Schwendi.
Der Vorsitzende führt aus, daß nach dem Dienstantritt des neuen Leiters der Oberamtssparkasse,
Direktor Mink, sofort die Organisation der Oberamtssparkasse in Angriff genommen wurde. Zunächst
handelte es sich um deu äußeren Aufbau durch Zweigstellen usw., deren bisher im Bezirk im Gegen
satz zu anderen Bezirken keine bestanden habe. Bereits am 21. Juli 1927 — § 201 — habe die
Amtsversammluug die Errichtung einer Zweigstelle in Dietenheim beschlossen. Mit Rücksicht auf die
ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse im allgemeinen und die zeitweisen ungünstigen Geldverhältnisse
der Oberamtssparkasse wurde die Durchführung des Amtsversammlungsbeschlusses vom Bezirksrat
wiederholt verschoben.
Durch die Oberamtssparkasse wurden die Verhandlungen mit der Bezirkssparkasse Illertissen
wegen Uebernahme der Zweigstelle in Dietenheim im Mai ds. Is. wieder aufgenommen und im
Benehmen mit dem Oberamt und dem Bezirksrat weitergeführt. Die Zweigstelle konnte nunmehr auf
1. Oktober ds. Is. eröffnet werden. Die Uebernahme des Anwesens der bisherigen Zweigstelle der
Bezirkssparkasse Illertissen, sowie der Bestände ist am 1. Oktober ds. Is. durch die Oberamtssparkasse
Laupheim in Anwesenheit des Oberamtsvorstands erfolgt.
Der Vorsitzende trägt den Inhalt der Verhandlungen des Bezirksrats vom 18. Juni 1929
— § 153 —, vom 18. Juli 1929 — § 154 —, vom 29. August 1929 — § 178, 179, 180 und 188
vom 15. Oktober 1929, — § 198 — durch Verlesen, ebenso den Inhalt des Ueberuahmeprotokolls
und des Kaufvertrags vor.
Die Uebernahme ist zu dem Betrag von insgesamt 23 500 RM. erfolgt, worunter der Preis für
das Gebäude Nr. 50 der Königstraße, die Entschädigung für die Einrichtung, sowie eine Abfindungs
summe inbegriffen ist. Wegen eventl. Ermäßigung der Abfindungssumme werden mit der Bezirks
sparkasse Illertissen noch Verhandlungen geführt, da die übergebenen Einlagebestände gegenüber den
seinerzeitigen Feststellungen wesentlich niedriger sind.
Als Zweigstellenleiter wurde der Bankbeamte und frühere Sparkaffeubeamte Erwin Mühlich
zunächst privatrechtlich mit Aussicht auf spätere beamtenrechtliche Anstellung, gegen Gewährung der
Bezüge nach Besoldungsgruppe 8 a Stufe 3 KBO. und Uebernahme der vollen Versicherungsbeiträge
auf die Oberamtssparkaffe, soweit Pflichtversicherung in Betracht kommt, aiigestellt. Als 2. Beamter
wurde der seither bei der Zweigstelle in Dietenheim beschäftigte Bankfachmanu Ganser übernommen
und sein Gehalt bei privatrechtlicher Anstellung neben Uebernahme des gesetzlichen Anteils an deu
Versicherungsbeiträgen auf monatlich 195 RM. festgesetzt. Dem bisherigen Hausverwalter wurde die
Wohnung im Gebäude der Zweigstelle in stets widerruflicher Weise weiter belassen, wofür er die
Heizung und Reinigung der Kanzleiräume zu besorgen hat.
Nach den weiteren Ausführungen des Vorsitzenden hat die Entwicklung der Verhältnisse dazu geführt,
auch im unteren Bezirk eine selbständige Zweigstelle zu errichten. Diese Maßnahme sei u. à. darin
begründet, daß der Bezirk wirtschaftlich mehr zusammeugehalten und verhindert werden müsse, daß
der Geldabfluß aus dem unteren Bezirk nach Ulin nicht noch stärker werde bezw. daß der Geldverkehr
allmählich wieder in den eigenen Bezirk zurückgeleitet werde. Der Bezirksrat hat am 29. August 1929
— § 176 — die Errichtung einer Zweigstelle in Oberkirchberg beschlosfen, welche ebenfalls am
1. Oktober ds. Is. eröffnet lourde. Die Geschäfte wurden bisher zunächst bis zur Anstellung des
erforderlichen Personals durch Obersekretär Weißhaar und Fräulein Mößle bei der Oberamtssparkasse
gegen Gewährung einer Treiiuungszulage beziv. einer besonderen Aufwandsentschädigung — Bezirks
ratsbeschluß vom 29. August 1929 - § 176 — und vom 24. September 1929 — § 192 — wahr-
genotnrnen. Als Zweigstellenleiter wurde inzwischen der Bankbeainte Werner von Stuttgart privat-
rechtlich augestellt. Seine Entlohnung soll auf der Grundlage der Besoldungsgruppe 8 a der KBO.
erfolgen. Die Stelle des Gegenrechners wurde der Fräuleiu Widmanu aus Oberkirchberg übertragen.
— Vergl. Bezirksratsbeschluß vom 15. Oktober 1929, § 199. —
^o^^bzirksrat wurde sodanu am 29. August 1929 — § 177 — die Errichtung einer Kassen-
s beschlossen. Die Geschäfte werden durch deu Kaufmann (Bankmaun) Josef Enderes
cawlbfl besorgt gegen eme monatliche Vergütung von 100 RM., worin zugleich die Entschädigung für
die von ihm zur Verfügung gestellten Geschäftsräume inbegriffen ist.
s y ^^^^nde glaubt, daß der Ausbau der Oberamtssparkasse nach außen mit der Errichtung
' Nebenstellen deu interest en des Bezirks und der Kasse selbst entsprechend erfolgt sei und erwähnt
noch, daß in .>1 Gemeinden bezw. Teilgemeinden Ortssparpflegen neu errichtet bezw. die bestehenden
vervestert worden leien. U
Sparkassendirektor Mink macht Mitteilung über die Lage der Oberamtssparkasse und die Ent-
A^bltsttellen nnd der Kasienstelle seit ihrer Eröffnung. Er berührt dabei auch das Ver
hältnis ier Kaste zu den Larlehenskaffen und hält ein Nebeneiuanderarbeiten für wünschenswert
und möglich.